Das von uns kolorierte Foto aus den 1950er Jahren zeigt Albert Schulz, der mehr als 30 Jahre als Knecht auf dem Hof Gaus in Hillerse arbeitete. Frau Gaus erzählte dazu: "Er half auch gerne beim Holz machen im Wald. Oft ging es dabei bis nach Lüneburg und dann wurde im Gasthaus genächtigt. Dort gab es auch Essen und manches Bier..."
Klappbarer Stiefelknecht
Auf den Feldern und Äckern sieht man jetzt wieder ein geschäftiges Treiben. Die Saat wird in den Boden gebracht und die Felder werden dazu vorbereitet. Dies geschieht heute mit vielen verschiedenen Maschinen und Gerätschaften. Auf den Spargelfeldern der Region sieht man aber auch heute noch diverse Erntehelfer, die schon in aller Frühe den Spargel stechen. Früher nannte man diese Arbeiter auf dem Bauernhof "Knechte".
Im Internet findet man dazu: "Ein Knecht ist ein Arbeiter in einem landwirtschaftlichen Betrieb, ein in Deutschland aussterbender Beruf. In der Vergangenheit gab es im Haushalt je nach Einsatzbereich den Hofknecht, Stallknecht oder Hausknecht, im Gewerbe den Holzknecht, Fuhrknecht, Mühlenknecht usw."
Weiterhin kennen wir den Weberknecht, eine langbeinige Spinne und auch das Gedicht von Theodor Storm "Knecht Ruprecht" begleitet uns seit Kinderzeiten. Das Notizbuch aus der Lehre wird hier und da als "fauler Knecht" bezeichnet.
Wir begegnen dem Begriff Landsknecht und Henkersknecht, oft in historischen Romanen und auch in unserem Archiv, im Haus der Geschichte, ist der Knecht mehrfach vertreten. Wir finden ihn in Aufzeichnungen und auf Fotos und seit kurzem auch in einer ganz eigenartigen Ausführung.
Bei der Hof- und Feldarbeit trug und trägt man oft Stiefel. Um das ausziehen dieser Fußbekleidung zu erleichtern, nutzte man einen Stiefelknecht. Ein Holzgestell auf den man mit einem Fuß tritt und den anderen Fuß in eine Aussparung bewegt, um dann leichter den "eingeklemmten" Stiefel ausziehen zu können. Doch unser Exemplar würde heute wohl "Stiefelknecht to go" oder mobiler Stiefelknecht genannt. Aber sehen Sie selbst:
Immer wieder erhalten wir kurioses und spannendes, überraschendes und historisches. Doch Eines eint alle Archivalien: Sie spiegeln das Leben und Wirken in der Samtgemeinde Meinersen wider.
Nur durch die tatkräftige Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger in den Orten und Gemeinden, die uns Monat für Monat mit wunderbaren Exponaten und Dokumenten helfen, das Wissen stets zu erweitern und für die Jugend und Nachfahren zu bewahren, ist es möglich, unsere Arbeit so erfolgreich zu gestalten.
Viele Informationen erhalten Sie bereits mit Hilfe unserer Online-Recherche, die Sie unter folgenden Internetadresse erreichen:
http://www.historisches-archiv-sg-meinersen.findbuch.net/
Natürlich freuen wir uns ganz besonders, wenn Sie uns im Haus der Geschichte in der Dalldorfer Straße 9 in Meinersen persönlich besuchen. Sie haben regelmäßig die Möglichkeit, uns dort anzutreffen: jeweils montags von 10:00-12:00 Uhr und 14:00-17:00 Uhr ohne vorherige Anmeldung.
Bitte beachten: Andere Termine am Mittwochnachmittag 13:00 bis 17:00 Uhr und Freitagvormittag 09:00 bis 13:00 Uhr jedoch nur nach vorheriger Terminabsprache
Fragen und Terminabsprachen über E-Mail: historisches-archiv@sg-meinersen.de oder Telefon 05372 9719307 sowie Handy 0162 9807466.
Für heute verabschiedet sich