Titel Logo
Zwischen Aller und Oker
Ausgabe 7/2024
Die Samtgemeinde informiert
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Sibylla-Merian-Gymnasium

75 Jahre Grundgesetz - Kultusministerin Julia Willie Hamburg besuchte das SMG

Anlässlich des 75. Geburtstages des Grundgesetzes besuchte Kultusministerin Julia Willie Hamburg das Gymnasium in Meinersen. Der 12. Jahrgang des SMG hatte Gelegenheit, mit der Ministerin über die Bedeutung des Grundgesetzes zu diskutieren, in einer Zeit, in der das Grundgesetz durch äußere und innere Feinde Gefährdungen ausgesetzt ist.

Schulleiterin Katrin Kroczek unterstrich zu Beginn, dass durch den Besuch der Kultusministerin die Bedeutung des Unterrichtsthemas „Grundgesetz“ noch einmal unterstrichen werde. Sie wies darauf hin, dass die Themen Menschen- und Grundrechte schon immer einen breiten Raum im Geschichts- und Politikunterricht einnähmen, zum Beispiel wenn es um die amerikanische Verfassung oder die Revolution von 1848 gehe. Ein Zitat von Justizminister Marco Buschmann, wonach es in keinem Staat der Welt mit einem „starken Mann“ in der Führung so gute Lebensverhältnisse gebe wie mit dem Grundgesetz, unterstrich die Bedeutung der deutschen Verfassung.

Der Kurs Darstellendes Spiel des 12. Jahrgangs eröffnete die Veranstaltung mit einer gelungenen szenischen Darbietung, in der das „Geburtstagskind“ Grundgesetz zur Feier eingeladen hatte, allerdings auf verschiedene Probleme und sogar Anfeindungen trifft: Die Gäste verspäten sich, nehmen die Feier nicht wirklich ernst, finden sie langweilig, sehen sie als unnötige Geldausgabe oder kommen pöbelnd herein, indem sie das Geburtstagskind aggressiv beschimpfen zu den Themen Migration oder Coronamaßnahmen.

So wurde überleitend zur Diskussionsrunde die Kultusministerin denn auch gefragt, ob sie das Grundgesetz wirklich in Gefahr sehe. In der Tat sei sie sehr traurig, dass angesichts eines so schönen Anlasses wie dem 75. Geburtstag der Verfassung so viel über akute Gefährdungen geredet werden müsse. Das Grundgesetz sei in der Bevölkerung überaus beliebt, aber es gebe für jeden Einzelnen auch die Pflicht, danach zu leben und es gegen Anfeindungen zu verteidigen. Obwohl das Grundgesetz sehr wehrhaft sei (Artikel 79 Absatz 3 regelt, dass Normen wie die Würde des Menschen und die Tatsache, dass die Macht vom Volk ausgehe, nicht zu verändern sind), müsse jeder respektvoll mit seinen Mitmenschen umgehen und zu einer konstruktiven Streitkultur beitragen. Dabei sehe man an folgenden Beispielen auch, dass sich das Grundgesetz durchaus verändere und den Zeitläuften anpasse: Etwa beim Thema „Ehe für alle“ oder bei der Tatsache, dass Ehefrauen heute nicht mehr ihren Ehemann wegen einer Berufstätigkeit um Erlaubnis fragen müssen. Es gebe heute leider aber sehr viele Menschen, so die Ministerin, die nicht mehr auf den Boden des Grundgesetzes zurückzuholen seien, da sie zu einem Grundkonsens und Diskurs nicht mehr bereit seien. Sie lebten in einer Social Media Bubble, stritten jegliche Fakten ab und seien somit für gesellschaftliche Diskurse nicht mehr zu erreichen. Einzelne Missstände, zum Beispiel die Unpünktlichkeit der Bahn, würden als Strohpuppen- Argumente benutzt, um in weiten Teilen der Bevölkerung eine Verärgerung über das gesamte politische System zu erzeugen. Diesen Gegnern müsse man auch ganz klar die Grenzen deutlich machen. Es gehe um die Haltung jedes Einzelnen, deshalb seien gerade auch die Schülerinnen und Schüler mit ihren sozialen Kontakten als Multiplikatoren für Diskurse so wichtig. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr interessiert an diesem aktuellen Thema. Weiterhin war aber auch das Thema Social Media als Plattform für Fake News und Mobbing sehr präsent. Auch die Frage, ob die Regierung während der Coronapandemie immer richtig gehandelt habe, beschäftigte die SchülerInnen. Die Kultusministerin verwies darauf, das zum Zeitpunkt der Pandemie die gesamte Bandbreite der Wissenschaft zurate gezogen worden sei, im Nachhinein aber natürlich immer Verbesserungsmöglichkeiten gesehen werden könnten. Weitere Diskussionsthemen waren die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die Haltung der Landesregierung zu Genderverboten an Schulen oder auch neue Formen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung (Anregungen wie die Durchführung von Kampagnen durch InfluencerInnen nahm die Kultusministerin dankbar entgegen). Dass Klimakrise, Kriminalität und Migration die SchülerInnen stark verunsichern, wurde mehrfach deutlich.

Die Kultusministerin dankte den Schülerinnen und Schülern für den konstruktiven Dialog und verwies zum Schluss auf die Möglichkeit, einen Landtagsabgeordneten eine Woche lang im Rahmen des Hospitationsprogramms „Jugend begleitet Abgeordnete“ zu begleiten und damit Einblicke in die tägliche politische Arbeit bekommen zu können.

Es gab viel Applaus für die schülernahen Ausführungen durch die Ministerin.

„Fresh, Fit, Funky, Free“ - Dieses Chorlied klang nach Sommerkonzert

Mit diesem schwungvoll vorgetragenen Lied ebnete der Gymmi-Leif-Chor auf sehr fröhliche Weise und verbunden mit beeindruckenden Turneinlagen den Weg in den Sommer. Im übervoll besetzten Kulturzentrum Meinersen fand wie jedes Jahr wieder das Sommer-konzert des Sibylla Merian-Gymnasiums statt. Dabei erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer einen sehr abwechslungsreichen Abend, denn jede Musik-AG überzeugte mit gekonnten musikalischen Beiträgen. Zur Begrüßung der Gäste machte Schulleiterin Katrin Kroczek anhand einer 5 Seiten füllenden Teilnehmerliste deutlich, wie viele Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung des Abends beteiligt seien, und das auch noch in einem sehr kurzen Schuljahr, in dem es für alle Beteiligten terminlich ohnehin schon eng sei.

Der Abend begann mit Mozart: Das Orchester trug ein Divertimento und die „Kleine Nachtmusik“ vor. Es folgte ein Liebeslied von Rio Reiser, gefühlvoll dargeboten von der Chorklasse des 5. Jahrgangs. Das Spektrum reichte danach von Beethovens „Ode an die Freude“ (vielleicht eine Reminiszenz an das 200-jährige Jubiläum dieser alle Formen sprengenden 9. Symphonie) bis zu aktuellen Songs aus den Pop Charts. Dabei hatten auch die beiden Schülerbands Let's Rock und Liberty sowie die Bigband das Zeug, quasi wie Beethoven den Saal auf den Kopf zu stellen. Beeindruckend war dabei besonders die Bühnenpräsenz von Leadsänger Joshua Wiedenroth, der alle begeisterte. Die Bläserklassen 5 und 6 zeigten ebenso ihr Können wie die Chorklasse 6 mit einem Musical-Medley, gefolgt von den Merian-Voices mit „Irgendwas bleibt“ von Silbermond. Die Auswahl dieses Titels ist wohl auch Ausdruck einer aktuell herrschenden Verunsicherung gerade auch der jungen Menschen. Der Eltern-Lehrer-Chor trug dynamisch den Klassiker „Du und ich im Mondenschein“ von Ilse Werner vor, bevor am Schluss die Bigband mit „Shake it off“ noch einmal richtig einheizte.

Das Catering besorgte der Förderverein des Gymnasiums und der 12. Jahrgang bot Brezeln für den kleinen Hunger an. Es gab viel Applaus für alle Beteiligten.

ADAC – Verkehrssicherheitstraining in Leiferde.

Auch in diesem Jahr fand in Leiferde wieder das Verkehrssicherheitstraining „Achtung Auto“ des ADAC für die Schülerinnen und Schüler des

5. Jahrgangs statt. Auf spielerische und sehr handlungsorientierte Art und Weise gelang es Torsten Piontek, Moderator des ADAC, die SchülerInnen mit der realen Verkehrssituation eines bremsenden Autos vertraut zu machen. Dass der Bremsweg viel länger ist, als man gemeinhin glaubt, wurde sehr eindrucksvoll auch anhand von Selbstversuchen erprobt. Dabei hatten die Kinder sehr viel Spaß, z.B. wenn der Unterschied zwischen Bremsen und Anhalten anhand von Lauf- und Stoppspielen geschult wurde. Das gleiche wurde daraufhin real mit einem Fahrzeug bei 30 km/h vorgeführt: Um ein Gespür für die Gefahren beim Überqueren einer Straße angesichts eines sich nähernden Autos zu bekommen, wurde der Anhalteweg bei Tempo 30 gemessen: Er ist deutlich länger als erwartet! Zum Abschluss konnten viele SchülerInnen, natürlich freiwillig und angemessen gesichert, eine Vollbremsung bei 30 km/h als Mitfahrer im Fahrzeug erleben und so erfahren, dass Sicherheitsgurte lebensrettend sind.