Von der Pest Befallene wurden aus der Stadt getrieben
Musikalische Einlage von Oliver, Michaela und Liona Wolf
Der Nachtwächter bei der Sicherung des Schatzes am Brunnen
Sven Groneberg als Nachtwächter auf der Burg
Auch im 15. Jahr seit dem Beginn waren die Nachtwächterführungen des Oebisfelder Heimatvereins wieder voll ausgebucht. An zwei Tagen gab es insgesamt vier Führungen mit ca. 170 Besuchern aus nah und fern.
Dabei gab es für die Gäste viel zu sehen und erleben. Nach der musikalischen Begrüßung des Minnesängers, seiner Geliebten und der Tochter wurden die Anwesenden durch den Nachtwächter begrüßt. Nachdem der Pestdoktor zunächst die an Pest und anderen ansteckenden Kranken aus der Gruppe herausholte und diese außerhalb der Stadttore trieb, konnte der Nachtwächter die vom Magistrat angemeldeten neuen Bewohner erst durch die Burg und dann durch die Altstadt führen. Dabei gab es für die Gäste viel zu erleben. So wurde ihnen das Leben im Mittelalter erklärt. So, weshalb der Burgherr bei Gefahr „türmen“ konnte, die Reisenden zu abendlicher Stunde „torschlusspanik“ hatten, als sie noch den Schutz der Stadt suchten, wann jemand etwas auf dem „Kerbholz“ hatte oder weshalb jemand schon mal die „Kurve kratzte“. Alles alte Begriffe aus dem Mittelalter, die ihre eigene Bedeutung haben.
Erstaunlich für die Akteure ist immer wieder, wie sich die begleitenden Besucher bei der Szene mit dem armen Bettler mit seinem Holzbein und Sackkostüm manipulieren lassen und zum Teil beängstigt sind.
Ruhig wird es hingegen immer, wenn die Mönche an der Kirche vorbeiziehen.
Hoch her geht es hingegen bei den Männern, die beim „Spannen“ erwischt werden und der Nachttopf entleert wird oder beim Säufer, der von seiner Frau von der Kneipe nach Hause gejagt wird.
Dass Oebisfelde auch im Besitz der Gerichtsbarkeit war, konnten die Gäste schließlich auf dem Marktplatz erleben, als der Scharfrichter und der Totengräber ihrer Arbeit nachgingen.
Bei all dem Erlebten wunderte es dann auch nicht, dass es für die schauspielerischen Leistungen immer wieder Szenenapplaus gab.
Wer den Abend noch gemütlich ausklingen lassen wollte, hatte letztlich noch die Möglichkeit, sich mit Met, Wein oder anderen Getränken, herzhaften Stullen oder Kesselgulasch zu stärken.
Schön für die Akteure und auch für die Besucher war, dass das Wetter hervorragend mitspielte.