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Wir in Radolfshausen
Ausgabe 11/2024
Rathaus aktuell
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Rathaus aktuell

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

mit großen Schritten nähert sich das Jahr 2024 dem Ende. Zum ersten Mal überschreitet die Erderwärmung die Schwelle von 1,5 Grad gegenüber dem Vorindustriellen Zeitalter. Diesen Meilenstein meldete der EU-Klimadienst Copernicus Anfang November. Der Klimaforscher Mojib Latif hegt keinen Zweifel daran, dass auch die zwei Grad gerissen werden, denn der CO2-Gehalt in der Atmosphäre steigt immer schneller. Die natürlichen Kohlenstoff-Senken wie beispielsweise Wälder könnten zukünftig weniger des Treibhausgases aufnehmen. Wenn Wälder durch den Klimawandel gestresst sind, werden diese sogar zu CO2-Quellen, indem sie mehr Kohlenstoff freisetzen, als sie aufnehmen können. Selbst wenn ab sofort keine weiteren CO2-Emissionen freigesetzt würden, wären aufgrund der Trägheit des globalen Klimas noch 0,5 Grad Erderwärmung in den folgenden Jahrzehnten zu erwarten. Das verdeutlicht, dass die Freisetzung von Treibhausgasemissionen heute Auswirkungen auf die nächsten Jahrzehnte haben werden. Umso wichtiger ist es, die Nutzung von fossilen Energieträgern so schnell wie möglich zu ersetzen.

In der Samtgemeinde Radolfshausen gibt es mit dem Klimaschutzkonzept eine Strategie, um die Treibhausgasemissionen durch die Verwaltungstätigkeiten zu senken. Viele Projekte wurden bereits umgesetzt oder vorbereitet, bevor das Klimaschutzkonzept beschlossen wurde. Dabei handelt es sich um kleine und große Schritte in sehr unterschiedlichen Bereichen. An dieser Stelle berichte ich Ihnen über das aktuell umfangreichste Projekt:

  • Energetische Gebäudesanierung:
  • Besonders im Bereich der Gebäudesanierung ist das Klimaschutzpotenzial sehr groß – allerdings sind die Kosten es auch. Daher ist die Samtgemeinde Radolfshausen auf Fördermittel angewiesen. Nachdem mit der Sanierung der Schulsporthalle in Seulingen große Energieeinsparungen zu verzeichnen waren, soll auch die Schulsporthalle in Waake energetisch saniert werden. So wurde zum 1. März 2023 im Förderprogramm der NBank „Klimaschutz und Energieeffizienz“ ein Antrag gestellt. Das komplizierte Antragsverfahren zog sich über 18 Monate; umso größer die Freude im Oktober 2024 über den Zuwendungsbescheid. Bei den erforderlichen Vergabeverfahren sind wir froh, dass wir mit der gemeinsamen Vergabestelle für Gieboldehausen, Hattorf am Harz und Radolfshausen zusammenarbeiten. Folgende Maßnahmen sind konkret geplant:
  • Optimierung der Gebäudehülle mit
    • Dach-, Außenwand- und partieller Grundflächendämmung
    • Erneuerung der noch nicht erneuerten Fenster und Außentüren
    • Reduzierung der Wärmebrücken
  • Optimierung der Wärmeerzeugung durch
    • Ablösung des fossilen Heizsystems: Einsatz der Luft-Wasser Wärme-Pumpen-Technik
    • Optimierung der Speichertechnik
    • Einsatz Frischwasserstation
    • Hydraulischer Abgleich
  • Optimierung der vorhandenen Eigenstromanlage in Verbindung mit Wärmepumpe

Um den Hallenfußboden zu erhalten, wird keine Fußbodenheizung, sondern eine Wandheizung installiert. Auch die Steinfliesen im Flur sollen erhalten bleiben. Nach der Durchführung der energetischen Sanierung werden Nutzerschulungen durchgeführt, um das neue Heizkonzept im Gebäude vorzustellen. Die Fördermittel werden bereitgestellt aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land Niedersachsen.

Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Viele Grüße von Ihrer Klimaschutzbeauftragten
Lydia Köbele
Kontakt: klimaschutz@radolfshausen.de