Im letzten Beitrag über das Klimaschutzmanagement in der Samtgemeinde wurde berichtet, dass das Klimaschutzkonzept vom Samtgemeinderat als Klimaschutzstrategie für die nächsten Jahre beschlossen wurde. Der Maßnahmenkatalog ist umfangreich und die Umsetzung erfolgt zum Teil in kleineren Projekten. In den folgenden Monaten möchte ich Sie auf diesem Weg über die Fortschritte der Maßnahmenumsetzung informieren.
Klimaschutz zielt darauf ab, unsere Lebensgrundlagen langfristig zu erhalten und ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wichtig für unsere Existenz ist der Erhalt der Artenvielfalt. Jede Spezies übernimmt eine wichtige Rolle im Ökosystem Erde, auch wenn die Bedeutung eines bestimmten Organismus nicht direkt erkennbar ist. Je vielfältiger ein Lebensraum, desto stabiler ist dieser gegenüber äußeren Einflüssen. Biodiversität ist die Grundlage für unsere Nahrungsmittel, sauberes Trinkwasser, frische Luft und liefert eine Vielzahl an Rohstoffen. Allerdings braucht es Flächen, auf denen wir Biodiversität zulassen.
• Umsetzung der Maßnahme „N04 Biodiversität“
Aus diesen Grund gibt es im Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes unter dem Handlungsfeld 4 „Natürlicher Klimaschutz und Klimaanpassung“ die Maßnahme „N04 Biodiversität“.
Die Maßnahmenumsetzung erfolgt bereits durch die Pflege und Bewirtschaftung der samtgemeindeeigenen Grünflächen. Seit einigen Jahren werden hinter dem Rathaus und auf dem Friedhof in Ebergötzen Blühstreifen angelegt, die für Insekten und Vögel Nahrung und Rastmöglichkeit bieten. Auch den Betrachtern der Blühstreifen bereiten diese große Freude. Weitere Standorte für Blühstreifen sind in Planung.
Allerdings gibt es noch viele Flächen, auf denen die Potenziale zur Biodiversität besser ausgeschöpft werden könnten. In der letzten Ausgabe des WIR in Radolfshausen wurde in einer Werbeanzeige Tipps gegeben, wie ein Rasen möglichst frei von Kräutern gehalten werden kann. Zurecht hat ein Bürger angemerkt, dass diese Anzeige kontraproduktiv für die Förderung von Biodiversität ist. Wie es anders geht, hat die Kampagne vom NABU im Frühjahr gezeigt. Vielleicht haben Sie von der Aktion „Mähfreier Mai“ gehört? Wer weniger Rasen mäht, gibt krautigen Pflanzen die Chance Blüten zu bilden, diese locken und ernähren Insekten, von denen in der Nahrungskette sämtliche Tierarten abhängig sind. Wie wichtig es ist, dass wir die Nahrungsgrundlage für Insekten ermöglichen, wird an folgenden Zahlen deutlich: Von den einheimischen Tierarten in Deutschland sind 35 % bestandsgefährdet und rund 34.000 Arten vom Aussterben bedroht (BMU). Wann haben Sie z.B. zuletzt einen Igel gesehen?
• Foto-Wettbewerb „Bunter Rasen“
Die Samtgemeinde Radolfshausen plant zur Förderung der Artenvielfalt einen Foto-Wettbewerb mit dem Motto „Bunter Rasen“. Die Teilnehmer können Fotos von privaten Rasenflächen einsenden, auf denen Blühpflanzen zugelassen werden. Die Wettbewerbsbedingungen werden auf der Homepage der Samtgemeinde veröffentlicht. Der Einsendeschluss endet am 08.09.2024.
• Sponsoren gesucht
Sponsoren gesucht: Sind Sie innerhalb der Samtgemeinde Gewerbetreibender oder ähnliches und möchten den Wettbewerb als Sponsor unterstützen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Klimaschutzbeauftragte Lydia Köbele
Kontakt: klimaschutz@radolfshausen.de
Link zum Klimaschutzkonzept