Am vergangenen Wochenende (13. Juli 2024) machte der lizensierte Sondengänger Christian Valasek aus Wunstorf-Steinhude einen bemerkenswerten Fund: ein rund 3500 Jahre altes, bronzezeitliches Beil. Auf einer frisch gemähten Wiese schlug sein Metalldetektor Alarm. Als Valasek mit seinem handlichen Spaten zu graben begann, stieß er auf ein langrechteckiges, 10,5 x 2,8 cm großes und grün-oxidiertes Metallobjekt aus massiv gegossener Bronze. „Ich konnte es kaum glauben, dass ich schon wieder ein bronzezeitliches Beil gefunden habe“, berichtete Valasek begeistert. Bereits zweimal zuvor hatte er in der Nähe von Winzlar ähnliche Funde gemacht, die ebenfalls aus der Bronzezeit stammten.
Valasek, der einen YouTube-Kanal über das Prospektieren mit der Metallsonde betreibt, meldete seinen Fund noch am selben Tag vorbildlich der Kommunalarchäologie der Schaumburger Landschaft. „Es handelt sich um ein Absatzbeil aus der älteren oder mittleren Bronzezeit und lässt sich grob in den Zeitraum von etwa 1500 bis 1000 vor Christus datieren“, bestätigte Dr. Daniel Lau, der zuständige Kommunalarchäologe, die Vermutung Valaseks.
Nachdem Valasek das Artefakt an die Archäologen übergab, begann die eigentliche wissenschaftliche Arbeit: Das Beil wurde gereinigt, vermessen, fotografiert und gezeichnet. Erst im sauberen Zustand kann der genaue Typ und die Variante des Beils bestimmt werden. Anschließend wird der Fund als Dauerleihgabe dem Heimatmuseum Rehburg übergeben. „Es ist wichtig, dass solche Funde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“, sagte Valasek, der auch seine beiden vorherigen Funde bereits dem Museum überlassen hat. Das Museum ist noch bis zum 31. Oktober jeden Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet und geht dann bis Mitte März in die Saisonpause.Die Entdeckung der drei bronzezeitlichen Beile könnte Hinweise auf ein bisher unbekanntes Gräberfeld in der Region liefern. Winzlar erlangte bereits 1969 überregionale Bedeutung für die Bronzezeitforschung, als bei Bauarbeiten ein bemerkenswertes Hängebecken gefunden wurde.
Dieses aufwendig verzierte und technologisch anspruchsvoll gefertigte Bronzegefäß diente als Urne für eine Brandbestattung, begleitet von einer goldenen Nadel und kleinen Tongefäßen. Trotz dieser bedeutenden Funde ist bislang wenig über die Bronzezeit sowohl in Winzlar als auch im Landkreis Nienburg bekannt, weshalb Valaseks Entdeckungen von großer wissenschaftlicher Relevanz sind. Innerhalb von zwei Jahren hat er durch seine Funde die Anzahl der bislang bekannten bronzezeitlichen Fundstellen in Winzlar bereits verdoppelt.