Die Michelwiese, vielleicht gehen hier bald die schwarzen Riesen ihrer Landschaftspflege nach. Ein Gewinn für Insekten, Lurche und Vögel. Und für Euch, die ihr dann von der Plattform diese Tiere sehen könnt - also wenn sie sich zeigen wollen.
Das wird es so schnell nicht geben... das Kuscheln mit den robusten Tieren braucht Zeit. Das gegenseitige Vertrauen zu den Tieren muss erst in Monaten -wenn nicht Jahren- aufgebaut werden. Und Wasserbüffel sind nun mal keine Schoßhündchen.
Wir schieben ein neues Projekt an und ich darf mich schon vorab bei den Ratskollegen und Kolleginnen bedanken, die diese vor etwa einem Jahr aufgegriffene Idee mit ihrer Zustimmung unterstützen.
Aber worum geht es?
Die Gemeinde Nienhagen ist Eigentümerin der Michelwiese, also die Wiese, an der die neue Aussichtsplattform steht. Auf dem ca. 5ha großen Gelände befinden sich drei Teiche und eine Flutmulde, es handelt sich überwiegend um künstlich angelegte Teiche als Ausgleich für die Entwicklung von Baugebieten in unserem Dorf. Die Gemeinde hat sich verpflichtet, die Wiese, diese Teiche und die Mulde so zu bearbeiten, dass der ökologische Nutzen nicht verloren geht. Das haben wir bisher maschinell erledigt und leider auch nur mehr oder weniger halbherzig. Eine wirksame maschinelle Pflege würde uns pro Jahr allein 3000 - 4000,-€ kosten.
Die Idee jetzt: Wir verzichten auf die maschinelle Pflege und stellen drei Landschaftspfleger/innen ein - besser gesagt, drei Wasserbüffel!
Mit diesem Vorhaben stießen wir bei Behörden und Ämtern auf Zuspruch aber gerade aus dem Kreise einiger hiesiger Landwirte und auch der Jägerschaft wurden auch Bedenken angemeldet. Und ja, wir nehmen diese Hinweise sehr ernst und nein, der Bürgermeister wird nicht Landwirt und die Gemeinde auch nicht Eigentümer der vierbeinigen Landschaftspflegerinnen. Ich setze darauf, dass auch die berechtigte kritische Haltung in Akzeptanz und am Ende gar Unterstützung umschwenken kann.
Die erste große Hürde konnten wir nehmen, nachdem uns die Hans-Sielmann-Stiftung für die Erstellung des Zaunes Fördermittel in Höhe von 10.000 € zugesagt hatte. Die Stiftung unterstützt das Vorhaben, da mit Verzicht auf Maschinen und die neue Beweidung die Vegetation nachhaltig positiv beeinflusst werden soll.
Die nächste Hürde konnte jetzt in der Sitzung des Rates genommen werden. Der Rat hat beschlossen, das Projekt mit einmalig 5000,-€ zu fördern.
Die dritte Hürde war, einen Verein zu finden, der die dauerhafte Pflege der Tiere in Kooperation mit einem Landwirt sicher stellt und auch Eigentümer der Tiere wird. Mit dem Klimaschutzverein haben wir hier den richtigen Partner gefunden. Ja, es ist ein kleiner Verein aber dieser Verein war schon einmal Trägerverein unseres Projektes Greenhagen, also unser erfolgreiches Car-Sharing-Projekt, immer noch einzigartig im Landkreis. Klimaschutz und Greenhagen sind damals ein Kostenrisiko von über 70.000 € eingegangen und heute schreibt Greenhagen schwarze Zahlen.
Ich vertraue darauf, dass der Klimaschutzverein auch das Vorhaben " Neue Beweidungsform Michelwiese -Wasserbüffel" mit Erfolg umsetzten und dauerhaft begleiten kann.
Nun, ein wenig Zeit wird es noch dauern, es sind noch viele Wege zu gehen. Im Auftragsbuch stehen noch viele Dinge, die erledigt werden müssen. Und der Klimaschutzverein muss erstmal die dauerhafte Finanzierung sicher stellen, denn der Rat der Gemeinde übernimmt keine weiteren Kosten, außer einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 500,-€ (Fünfhundert). Spart aber jährlich mindestens 3000,-€ - am Ende eine Win-Win-Situation.
Aber in diesem Jahr soll schon mal der Zaun stehen, im Frühjahr dann der Unterstand, die Futterraufen usw. Und dann gibt es schon ganz viele Ideen, Unterstützungs-und Patenschaftsurkunden, geführte Besuche an (noch nicht auf) der Wiese mit vielen Informationen zum Natur-und Klimaschutz und vielleicht die erste Web-Cam, auf der man dann das Leben der Tiere live beobachten kann.
Ich finde, ein tolles Projekt, das aber auch noch Unterstützer und vor allem helfende Hände braucht, Menschen mit Ideen und ganz individuellen Fähigkeiten.
Wer sich also einbringen will, in dieses Herausforderung, wer etwas Mut hat, Zeichen setzen will, einen Beitrag zum Klimaschutz und Umweltschutz vor Ort leisten will, der meldet sich einfach bei uns - einfach anrufen oder schreiben:
Jörg Makel (makel-nienhagen@jdmn.de) oder 01736232551 - gern erzähle ich Ihnen persönlich mehr zur Idee und leite sie auch gern weiter an den Klimaschutzverein.