Die Samtgemeinde Wathlingen baut einen Rad/Fußweg an der Zwillingstraße in Adelheidsdorf. „Das war für mich eine bedeutsame Sitzung“, sagt Samtgemeindebürgermeisterin Claudia Sommer. Eigens für dieses Bauvorhaben waren zusätzliche Sitzungen des Samtgemeindeausschusses und des Rates einberufen worden.
Und die Politiker der Samtgemeinde entschieden sich gegen eine große Lösung, die zwar auch einige Vorteile gehabt hätte, aber neben den hohen Kosten auch einen entscheidenden Nachteil: Wäre die Zwillingstraße breiter geworden, dann hätte hier statt jetzt Tempo 50 nach dem Ausbau Tempo 70 gelten müssen. Und das hätten die Anwohner, die dort leben, für nicht gut befunden.
Die Zwillingstraße ist eine lang gestreckte Verbindung, die Dasselsbruch mit Großmoor und Adelheidsdorf verbindet. Von beiden Seiten muss man durch eine 90-Grad-Kurve in die Straße einfahren. Die Zwillingstraße ist 1,3 km lang und größtenteils nur auf der östlichen Seite besiedelt. Auf der westlichen Seite stehen auch einige Häuser.
Der Samtgemeinderat hat nun fünf Beschlüsse in dieser Angelegenheit gefasst. Der Rad-/Gehweg soll mit einer Querungshilfe gebaut werden Die Kosten belaufen sich auf 470.000 Euro. Davon wird die Hälfte an Fördermitteln erwartet. Um diese Förderung zu erhalten, wurden die beiden entscheidenden Sitzungen anberaumt.
Einstimmig entschied der Rat, die Straße nicht zu verbreitern. Auch wenn die Fahrbahndecke nicht mehr die allerbeste zu sein scheint, bleibt damit also alles beim Alten. Die Finanzierung der Straßenbeleuchtung wird die Verwaltung von einem Fachanwalt prüfen lassen.
„Wir sehen das erst einmal als Gesamtmaßnahme“, sagt Sommer. Es könnte aber auch sein, dass die Gemeinde Adelheidsdorf die Kosten hierfür tragen muss.
Und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die Anwohner an den Kosten der Beleuchtung beteiligt werden. Aber das wird noch juristisch geklärt und soll im Juli der Politik vorgestellt werden.
(Claudia Sommer, Wathlinger Verwaltungschefin)
Der vierte Beschluss zielt auf Ersatz für Bäume, die für den Rad-/Gehweg gefällt werden müssen. „Für jeden gefällten Baum mit mindestens 70 Zentimetern Umfang werden vier Laubbäume mit einem Umfang von 12 bis 14 Zentimetern im Gebiet der Samtgemeinde gepflanzt“, sagte Sommer.
Der fünfte Beschluss betrifft die Befestigung des Seitenraums. Hier sollen die Synergie-Effekte geprüft werden. Der Bau des Rad-/Gehwegs soll noch in diesem Jahr beginnen und im Frühjahr des kommenden Jahres abgeschlossen werden, hofft die Verwaltungschefin.
Die Querung für die Radfahrer werde mit Straßenschildern versehen werden, die die Radfahrer darauf hinweisen, dass sie den Autoverkehr beachten müssen. Eine Verkehrszählung habe ergeben, dass pro Stunde Fahrzeuge im zweistelligen Bereich diese Straße nutzen. Ein Zebrastreifen oder eine Mittelinsel sind deshalb nicht notwendig. Der Weg verläuft von Süden aus erst auf der westlichen Seite, wechselt dann auf die östliche zu den Wohnhäusern dort hin.
Die Samtgemeindebürgermeisterin ist zufrieden mit dem gefundenen Kompromiss, nachdem zuvor von der Politik eine Lösung ins Auge gefasst worden war, für die 800.000 Euro im Samtgemeindehaushalt veranschlagt waren. „Jetzt werden wir voraussichtlich bei weniger als der Hälfte landen“, freut sich Claudia Sommer. Sie ist auch damit zufrieden, dass es gelungen sei, die Anwohner mit ins Boot zu holen.