Wer kennt sie nicht, diese kleinen Floskeln, die im Alltag wie Regentropfen fallen: „Man müsste mal…“ Ein Satz, der so leicht über die Lippen geht und dennoch so schwer wiegt. Besonders wenn es ums Sport treiben geht, scheint „Man müsste mal“ fast zum kollektiven Mantra unserer Zeit geworden zu sein. Wir ahnen, dass Bewegung guttut – unserem Körper, unserem Geist, unserem ganzen Leben. Doch das „Mal“ bleibt oft im Konjunktiv gefangen.
Warum ist der erste Schritt so schwer? Vielleicht, weil Sport längst nicht mehr nur eine Freizeitbeschäftigung ist, sondern zur gefühlten Pflicht geworden ist. Zwischen Fitness-Apps, Laufgruppen und Social-Media-Challenges verliert die Freude am Ausprobieren manchmal an Leichtigkeit. Die Erwartung, sich stetig zu verbessern und mit anderen mithalten zu müssen, lässt den inneren Schweinehund wachsen statt schrumpfen.
Dabei sind es gerade die kleinen Momente, die zählen: Ein Spaziergang am Morgen, ein paar Dehnübungen am Schreibtisch, ein spontanes Bad im See. Sport muss nicht immer Marathon oder Triathlon bedeuten. Es reicht, einfach zu beginnen – ohne Druck, ohne großen Plan. Denn jedes „Man müsste mal“ birgt die Chance, wirklich zu handeln und sich selbst neu zu begegnen.
Also: Warum nicht heute? Das nächste „Man müsste mal Sport treiben“ einfach ersetzen durch „Ich gehe jetzt los“. Vielleicht reicht schon ein Schritt – und der Konjunktiv wird zur gelebten Wirklichkeit.
Eventuell sehen wir uns ja bei einem der vielfältigen Angebote unserer Sportvereine, mit Gleichgesinnten macht Bewegung noch ein bisschen mehr Spaß. Einfach mal hingehen, an einer „Schnupperstunde“ teilnehmen und gucken, ob die eigene Erwartung mit dem Angebot zusammenpasst.
- Kerstin Biedermann und Monika Wille -
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