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Gemeinde-Zeitung Waging a See
Ausgabe 12/2023
Mitteilungen der Verwaltungsgemeinschaft Waging
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„RUPI“ Rufbus – Den kann sich jeder leisten:

Der Bus auf Bestellung rund um den Waginger See fährt seit 1. Oktober – Wie läuft’s?

Seit über einem Monat fährt der neue Rufbus, der in Zusammenarbeit mit den beteiligten Gemeinden und dem Landratsamt Traunstein ins Leben gerufen wurde, durch die Region. Der „RUPI“, wie er liebevoll genannt wird, soll die Menschen der Region rund um den Waginger See auf Abruf flexibel und individuell von A nach B bringen – Und das für kleines Geld. Doch funktioniert dieses System überhaupt? Wir haben uns einmal umgehört.

Doch zunächst zu den Eckdaten. Der RUPI bringt jeden, egal ob Einheimischen oder Tourist, zum gewünschten Zielort im Fahrtgebiet. Dieses ist rund um den Waginger See. Oder genauer gesagt in den Gemeinden Tittmoning, Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching und Waging. Es ist dabei egal, ob man einfach nur Freunde besuchen, zum Bahnhof oder zum Arzt will. Täglich von 6 bis 21 Uhr kann jeder von Jung bis Alt diese Alternative zum eigenen Auto buchen. Den Start, das Ziel und den Zeitpunkt der Fahrt bestimmt man dabei selbst. Dazu muss man sich einfach nur die „Wohin-du-willst-App“ herunterladen oder alternativ die kostenlose RUPI-Hotline unter Telefon 08685-9869777 anrufen. Einsteigen kann man dann an einer der rund 430 gut sichtbar gekennzeichneten RUPI-Haltestellen, die man entweder in der App oder im Internet unter www.ruf-rupi.bayern findet. Bezahlt werden kann bar im Bus. Zukünftig wird es auch die Möglichkeit geben, bargeldlos in der App zu zahlen, erzählt Marko Just vom Landratsamt Traunstein.

Und was sagen die bisherigen Nutzer des „RUPI“ dazu?

Sandra aus Kirchanschöring erzählt: „Für uns ist der RUPI super! In unserem Ortsteil ist es für unseren Sohn, der noch kein Auto hat, unmöglich, mit dem Bus in die Arbeit zu kommen. Dank dieses Angebots müssen wir ihn nicht mehr täglich zur Arbeit fahren und wieder abholen.“ Es habe auch noch nie ein Problem mit den gebuchten Abfahrtszeiten gegeben, so die Nutzerin weiter. Der Rufbus komme stets pünktlich und die Fahrer seien sehr freundlich. „Da hat man einfach ein gutes Gefühl.“

Ebenso begeistert zeigt sich Maria aus Fridolfing: „Mein Auto war beim TÜV und ich hatte einen Termin. Da es mit den Bus- und Bahnverbindungen bei uns ja eher schlecht aussieht, dacht ich mir, ich probiere das einfach mal aus.“ Und es habe hervorragend geklappt, erzählt die 43-Jährige. Auf die Minute pünktlich sei der Kleinbus gekommen und habe sie ganz unkompliziert zu ihrem Ziel gebracht. „Und das für 2 Euro. Günstiger geht’s nicht. Ich werde diesen Service jetzt öfter nutzen.“

Auch Lisa aus Tettenhausen nutzt diesen Service: „Mein Sohn fährt mit dem RUPI zum Fußballtraining und wieder zurück. Das ist super! Manchmal ist es einfach nicht möglich, sich als Mutter zweizuteilen. Da ist so ein Rufbus wirklich eine große Hilfe.“ Und Dank des Deutschlandtickets, welches ihr Sohn bereits für den Schulbus besitze, sei dieses Angebot sogar kostenlos. „Das ist der Wahnsinn.“

Magdalena Hinterhölzl von der Touristinfo Fridolfing findet den neuen Rufbus ebenfalls klasse: „Wir hatten schon Touristen, die am Götzinger Bahnhof ausgestiegen sind und völlig perplex waren, dass es dort keine feste Taxi-Station gibt.“ Es sei dann für sie ziemlich kompliziert gewesen, zu ihren jeweiligen Unterkünften zu gelangen. Nun sei dies kein Problem mehr. „Wir haben unseren Vermietern gesagt, sie sollen ihre mit der Bahn anreisenden Gäste bitte darüber informieren, dass ihnen dieser Rufbus-Service zur Verfügung steht.“ Und dank der App könne jederzeit auch noch vom Zug aus die gewünschte Abholzeit gebucht werden. Dies sei ein enormer Mehrwert für die Urlaubsregion.

Doch was kostet der Rufbus-Service nun genau? Der Tarif besteht aus einer einfachen Preis- und Zonenstruktur. 0 bis 5 Kilometer kosten 2 Euro, 6 bis 10 Kilometer kosten 4 Euro, 11 bis 15 Kilometer liegen bei 5 Euro und alles über 15 Kilometer wird für 6 Euro angefahren. Begleitende Kinder bis fünf Jahre fahren kostenlos mit. Kinder von 6 bis 14 bezahlen die Hälfte. Wenn man ein Deutschlandticket hat, ist die Fahrt mit dem RUPI sogar kostenlos. Schwerbehinderte, die infolge ihrer Behinderung in ihrer Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt, hilflos oder gehörlos sind, können, wenn der amtliche Ausweis mit einer gültigen Wertmarke versehen ist, ebenfalls gratis fahren.

Marko Just, der Ansprechpartner für alle „RUPI“-Belange im Landratsamt Traunstein, ergänzt: „Wir freuen uns, dass der RUPI nach den intensiven Vorbereitungsarbeiten so gut gestartet ist. Dies war letztendlich möglich, da viele Beteiligte zielgerichtet zusammengearbeitet haben. Insbesondere haben sich die RUPI-Gemeinden in die Ausgestaltung und Entwicklung des Angebots in sehr konstruktiver Weise eingebracht und leisten neben dem Landkreis einen enormen finanziellen Anteil für dieses Angebot. In den nächsten Schritten werden wir die Entwicklung des RUPI aktiv begleiten und das Angebot stetig verbessern.“

Ramona Oswald