Erläuterung zur Installation im Trostberger Fenster
Bei der ganzen Installation ist mir wichtig, dass sie überwiegend aus bereits vorhandenem Material, geliehenen Teilen, Flohmarktartikel und Müll entstanden ist. Für die Hilfe und für die motivierende Unterstützung möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken.
Mir ist bewusst, dass ich auf Grund der einfacheren Darstellung, politisch unkorrekte Sinnbilder verwendet habe. Hierfür möchte ich mich entschuldigen und hoffe auf Akzeptanz ob der künstlerischen Freiheit.
Die Gestaltung des Fensters ist, mit der Collage „Unsere Zukunft?“ links im Fenster – dem Korb „Das Gute“ in der Mitte – dem Bild „Totales Geschenk für die Bürger“ rechts davon, als Triptychon zu betrachten.
Das Bild „Kalbender Gletscher“ gilt als ein separates Bild.
Foto: Renate Wolffgang
Geboren wurde ich 1956 in Altenmarkt in einem Dorf, das von der Alz und der Traun herzförmig umflossen wird. Diese Flüsse trugen einiges dazu bei, dass ich sehr früh mit den Strömungsformen des Wassers in Berührung kam.
Das bewegte Wasser wurde deshalb für mich ein wichtiger Lehrer bezüglich der Ästhetik der organischen Formen.
In meiner Jugend bin ich in der Schule zum ersten Mal beim Plastizieren von Tieren mit dem wunderbaren Material "Ton" in Kontakt gekommen. Dabei habe ich erlebt, dass Strukturen, die ich in mir fühle, über meine Hände Gestalt annehmen. Es waren prägende, fast magische Momente, die mich immer noch und immer wieder faszinieren.
Ich bin jedoch nicht gleich den Weg des bildenden Künstlers gegangen, weil ich zu dieser Zeit auch von den Entdeckungen der modernen Genetik begeistert war. Biologische Strukturveränderungen in der Embryologie und deren genetische Basis waren das Fachgebiet, das mich am meisten interessierte, in dem ich auch promoviert habe.
Aber nicht die Uni wurde mein Betätigungsfeld, sondern die Waldorfschule, wo ich auch das Plastizieren mit Ton wieder aufnahm und Kurse für Schüler - neben meiner Lehre der Biologie und Chemie - gab.
Nun bin ich in Rente und kann mich ganz dieser Leidenschaft des Plastizierens bei der Gestaltung von Bronzeporträts hingeben.
Foto: Georg Bichler