Die Förderkreismitglieder von links nach rechts: Die Herren Sommer (ALZTEC), Svehla (EDEKA), Schleid (Stadt Trostberg), Lorenz (Master Builders Solutions), Kneißl (Raiffeisenbank), Niedermaier (Alzchem), Grysko (Rieger) und Eder (BASF) mit Rektor Matthias Ramming (zweiter von rechts) und Förderlehrerin Martina Rothe und den drei Schülerinnen Melika, Mia und Aersema beim Besuch des DaZ-Lernstudios.
Anfang April besuchte der Förderkreis der Wirtschaft das DaZ-Lernstudio in der Heinrich-Braun-Mittelschule Trostberg. DaZ steht für „Deutsch als Zweitsprache“. Der Förderkreis beschloss in der Herbstsitzung 2023 das Projekt mit 20.000 Euro zu unterstützen. Davon konnten insbesondere 20 dringend benötigte Tablets mit entsprechendem Zubehör beschafft werden. Zum Förderkreis der Trostberger Wirtschaft, der dieses Projekt unterstützt, gehören die Stadt Trostberg, Alzchem Group AG, ALZTEC GmbH, BASF Construction Additives GmbH, EDEKA Südbayern, Hamburger-Rieger Papierfabrik GmbH, Master Builders Solutions GmbH, Meine Volksbank Raiffeidenbank eG und die Kreissparkasse Traunstein-Trostberg.
Hintergrund des Lernstudios ist, dass Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund das Erlernen der deutschen Sprache erleichtert wird. Somit wird ihre Integration in die Gesellschaft gefördert und es ist ihnen möglich, dem Unterricht zu folgen und einen Schulabschluss zu erwerben. Die Kinder kommen mit sehr unterschiedlichen Bildungsständen nach Trostberg. Die einen gehen seit Jahren zur Schule und müssen „nur“ die deutsche Sprache erlernen, andere hingegen sind nicht alphabetisiert und fangen deshalb bei „Null“ an. So ist ein gemeinsamer Unterricht leider nicht möglich. Lehrerinnen und Lehrer der Mittelschule Trostberg kamen auf die Idee die Schüler einzeln zu beschulen und die Technik zu Hilfe zu nehmen. Die Schüler sind in der Woche ungefähr vier Stunden im Lernstudio. Ihre Lehrerinnen und Lehrer nehmen sie bewusst aus bestimmten Stunden heraus, in denen sie ohne Deutschkenntnisse noch nicht viel mitnehmen und „buchen“ sie in das DaZ-Lernstudio ein. Dort läuft alles ganz einfach ab: Jeder Schüler hat einen Ordner mit Aufgaben darin, die seinem Wissensstand angepasst sind. Der Wissensstand wird mittels Sprachtest bestimmt, wenn das Kind an die Schule kommt. Mit Hilfe der Tablets können unterschiedliche Aufgaben gelesen und gehört werden, sodass verschiedene Sinne angesprochen werden. Als Aufsicht befindet sich ein Lehrer oder eine Hilfskraft im Lernstudio, falls Fragen aufkommen. Am Ende einer jeden Lernstufe erfolgt ein Test, wird dieser bestanden, rücken die Schüler in die nächste Stufe vor. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Schülerinnen und Schüler nahezu selbstständig arbeiten können.
Bei der Ankunft wurden die Mitglieder des Förderkreises von Rektor Matthias Ramming, der Förderlehrerin Martina Rothe und von drei Schülerinnen empfangen. Nach einer kurzen Einführung in die Ziele und das Konzept des Lernstudios erhielten die Besucher einen Einblick in das Programm auf dem Tablet und die einzelnen Lernordner. Die Einführung gaben die drei Mädchen selbst, die in kürzester Zeit fast fehlerfrei die deutsche Sprache erlernt haben. Sehr stolz auf ihre erreichten Lernstufen präsentierten sie die einzelnen Stufen und die Unterlagen, die sie für die verschiedenen Lektionen benötigen. Die Förderkreismitglieder waren mehr als begeistert vom DaZ-Lernstudio und noch begeisterter von den Lernerfolgen der drei Mädchen, die teils erst seit wenigen Monaten in Deutschland sind.
Das Konzept zum Spracherwerb wurde an der Mittelschule Trostberg erarbeitet und wird mittlerweile auch an vielen anderen Schulen angewendet. Die Förderlehrerin, Martina Rothe, gibt Fortbildungen für andere Lehrerinnen und Lehrer. Der Förderkreis zeigte sich sehr zufrieden mit dem Einsatz der Mittel und der positiven Entwicklung des DaZ-Lernstudios. Abschließend bedankte sich der Förderkreis bei Rektor Matthias Ramming, Lehrerin Martina Rothe und den drei Schülerinnen für den guten Einblick. Der Besuch hat deutlich gemacht, wie wichtig solche Projekte sind, um Chancengleichheit zu fördern und die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zu erleichtern.