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Stadtblatt Trostberg an der Alz
Ausgabe 8/2023
Vereine und Verbände
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Breit gefächertes Programm im Automobilclub

Willi Wolferstetter mit der Ausgeh- bzw. Tropenuniform und dem Bild der TS Hanseatic

Ehrenvorsitzender Hansjörg Eckardt übergab aus seinem Fundus 4 original “Rennprogramme vom Trostberger Dreiecksrennen” aus den 1950 er Jahren. Das Bild zeigt auch einen Teil der “Damenriege” in der Vorstandschaft. Von li. Michael Freutsmiedl, Brigitte Betz (Jubilare), Hansjörg Eckardt, Johanna Unzeitig (Schriftführerin) und Renate Berndlmeier (Revisorin).

Breit gefächertes Programm

Bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung des Automobilclubs Trostberg im ADAC gedachte eingangs der 1. Vorsitzende Michael Freutsmiedl der verstorbenen Mitglieder Walter Piederstorfer, Maria Glatz und Erich Krechtner.

Beim Jahresrückblick wurde Freutsmiedl unterstützt von den Beiräten Unzeitig und Wanot. Besonders bei den Fahrrad- und Tretcarturnieren, an denen gut 250 Kinder teilnahmen, gab es so manch lustige Begebenheit, die aufgefrischt werden konnte. Ausflüge und besonders die Weihnachtsfeier waren bestens besucht.

Einen zufriedenstellenden Kassenstand konnte Martin Baumann vorweisen, dem von der Revisorin Renate Berndlmeier eine übersichtliche Kassenführung bestätigt wurde. Zu guter Letzt freute sich Beirat Ignaz Sperger über die steigende Mitgliederzahl.

Nun zu den nächsten Veranstaltungen des Clubs, in dem 2/3 der Mitglieder auch dem ADAC angehören:

Markt der Vereine am 23. April

Am Marienplatz organisiert Gerald Wanot vormittags ab 10 Uhr ein kleine Oldtimerausstellung. Ab 14 Uhr lädt der Club auch Nichtmitglieder zum Kaffee trinken in das Hotel “Pfaubräu” ein.

Jahresausflug am 13. Mai in den Bayer. Wald

Das mit viel Aufwand gestaltete Granitmuseum in Hauzenberg ist das Ziel des Tagesausflugs. Eindrucksvoll wird das harte Leben der damaligen Arbeiter in den Steinbrüchen anschaulich auch in einer Licht-Ton-Schau dargestellt.

Weiter geht es zum Biergarten Hacklberg und abschließend kehren die Ausflügler noch im “Haslinger Hof” mit Modestadl in Bad Füssing ein. Anmeldung bei Fa. Hövels Tel. 08621-80 65 950.

Überholen von Fahrradfahrern

“Haltet bitte die Abstände beim Überholen von Radfahrern ein - innerorts 1,5 m und außerorts sind es 2 m. Die Radler brauchen den Raum zur eigenen Sicherheit,” appellierte der 1. Vorsitzende an die Autofahrer.

Pannenhilfe für Fahrradfahrer

Neuerdings bietet der ADAC Radlern - auch mit E-Bikes und Kinderfahrrädern - Pannenhilfe im Notfall an.

Mit einen Gruß an die Abordnung des befreundeten Vereins AC Chieming und dem Hinweis auf die Oldtimerbilder auf der Homepage, die von Rita Sperger stets aktualisiert wird, leitete Freutsmiedl zum Vortrag über.

Jung und schon auf “Großer Fahrt”

Der Trostberger Willi Wolferstetter heuerte nach der Lehre bei der SKW als Betriebsschlosser mit 18 Jahren bei der Reederei Norddeutscher Lloyd Bremen auf dem Frachter MS “Wiedstein” an, der die Atlantikroute bis nach Honduras und Mexiko befuhr. Schwer und laut war die Arbeit im schmierigen Maschinenraum, in dem ein mit Schweröl betriebener MAN Schiffsmotor seinen Dienst tat. Eine Schicht dauerte 4 Stunden. In den Häfen wurde die Fracht meist mit den bordeigenen Ladebäumen gelöscht. Für das sagenumwobene “Seemannsleben” gab es in den Häfen kaum Zeit. Auf den 3- bis 4-monatigen Turns gab es Verbindung nach Trostberg nur über “Norddeich Radio”.

In der Schweiz erwarb sich Wolferstetter in zwei Jahren BBC-Zertifikate über Dampf- und Gasturbinen sowie Großturbolader und heuerte 1969 auf der TS Hanseatic (210 m lang, 25 000 PS, 1000 Passagiere und 450 Mann-Crew) als 4. Schiffsbetriebsingenieur an. Das Schiff befuhr fast die halbe Welt. Südamerika mit Kap Hoorn sowie die gesamte Karibik wurden von Port Everglades auf Florida angesteuert. Im Sommerfahrplan ging es zurück zum Heimathafen Cuxhafen, wo Ziele in Norwegen, dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer auf dem Reiseplan standen. 1971 heuerte Wolferstetter ab, studierte einige Semester Anwendungstechnik und war dann bis 2007 bei Wacker Chemie in München als Betriebs- und Sicherheitsleiter beschäftigt.

“Da könnte uns “Landratten” gleich das Fernweh packen. Aber der schöne und amüsante Einblick in diese maritime, aber doch unbekannte Welt lässt uns wieder zufrieden im Chiemgau ankommen”, so der 1. Vorsitzende und bedankte sich für den Vortrag sehr herzlich.

Foto: Hermann Neudecker