Goaßl mit „Bast“ aus Kunstfaser
Das Drehen der Goaßl – zu sehen der Spann- und Führungsklotz
Der letzte Seiler der Region, Fritz Nindl (verstorben 2017)
Eine neue Goaßl für das Aperschnalzen oder die eigene Goaßl ist kaputt – kein Problem – der letzte Seiler der Region mit Fritz Nindl (Marktstraße Teisendorf) war dafür da. Mit seinem Tod 2017 tat sich für die Schnalzer eine große Lücke auf. „Was machen…? Sich selber daran wagen?“
Es sieht eigentlich so einfach aus. Betonung auf „eigentlich“.
Einige Schnalzervereine des Rupertiwinkels und des nahen Österreich drüberhalb der Grenze wagten sich aus der Notwendigkeit heraus daran, es selber zu probieren. Die Schwierigkeiten beginnen bereits bei der Rohstoffbeschaffung. Fritz Nindl hatte sich das benötigte Garn aus Flachs noch selber gesponnen.
Ein Seil – so wie man es sich vorstellt die ganze Länge in der gleichen Stärke – das ist schon eine Herausforderung, der sich auch Franz Aicher aus Ufering (Lenzei) stellte. Jedoch das Seil für eine Goaßl muss für den Schnalzer in Länge und Gewicht richtig berechnet sein und es muss zu einem dünnen Ende auslaufen. Dieses dünne Ende wiederum muss nach alter Seilertechnik zurückgeschlagen werden und wieder in die Goaßl eingedreht sein, damit eine Schlaufe entsteht. In diese Schlaufe dann knüpft man den „Bast“ – heute aus Kunstfaserfäden, geflochten bis ca. zur Hälfte und dann offen gelassen, damit beim heftigen Gegenruck des Schnalzens mit der dabei entstandenen Überschallgeschwindigkeit der Knall entstehen kann.
Franz Aicher hat es mit viel Tüftelei und besonders mit viel Liebe und Wissen zum Schnalzen geschafft, Goaßln zum Aperschnalzen wieder herzustellen und zu reparieren – Gott Sei Dank!