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Infoblattl Teisendorf
Ausgabe 3/2025
Teisendorf
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Tom und Basti aus dem Bayerischen Wald in Laufen in der Salzachhalle

Thomas Graf (re) mit der Gitarre und Sebastian Hackl (li) mit der Ziach

Basti „pflegt“ Tom mit seiner Männerkrankheit

„Des Bacherl – es rinnt ….

„Tom & Basti, die waildlerische Antwort des 21. Jahrhunderts auf die unerreichten Volkssänger-Originale Weiß Ferdl und Roider Jackl.“ – so beschreiben sie sich selbst. Thomas Graf mit der Gitarre und Sebastian Hackl mit der Ziach – beide aus Mauth im Bayerischen Wald – beherrschen das Volkssängerdasein in Perfektion. Sie kommen auf die Bühne und schon ohne ein Wort zu sagen oder zu singen springt der Funke über.

Eine Vereinheitlichung der Bayerischen Dialekte planen sie … gar nicht so einfach zu verstehen – wie bei ihrem Lied „Einheitsdialekt“ zu hören. So bleiben sie für das Publikum in der gefüllten Salzachhalle in Laufen bei gut verständlichem Dialekt. Sie schwadronieren und sinnieren über die Paragraphen beim Bau eines Carports in „Pontius Pilatus“ genauso wie über die Schreiner, die sich an „Finger weg“ unschwer erkennen lassen. Sie nennen das Programm „Zwoaschneidig“ und gestalten den Abend in dieser Manier. Der eine so und der andere dagegen – sie beherrschen unaufdringlich die Zuwiderrede und nehmen mit ihren Liedtexten das Publikum mit in ihr Leben – besonders in ihr Leben im Bayerischen Wald.

In einem Dreierteam – die beiden und Helmut Emersberger – erarbeiten sie die treffsicheren Texte für ihre Liebe zu den Menschen und zur Heimat. Sie schauen den Menschen „aufs Maul“ und bringen dies in aussagekräftigen Liedern und dazu komödiantisch in Prosaauftritten auf die Bühne. Wer im Publikum nähme es Tom nicht ab, dass er urplötzlich an der sprichwörtlich „fast lebensbedrohlichen Männerkrippe“ erkrankt?

Zwoaschneidig: „…und i bin ned do, i lieg am Strand …“ – mit „Ned do“ stellen sie ihrer beiden Vorlieben gegenüber. Der eine liebt den Advent, liebt Weihnachten und der andere liegt lieber am Strand im Sand.

„Dann trink i mei Bier hoit alloa“ – wie armselig das Leben ohne Freunde, Nachbarn, Bekannte? Allein Verstecken oder Fangen spielen?

„24 Jahre stehen wir nun gemeinsam auf der Bühne und lassen es uns dabei gut gehen! – weil man nie weiß, wann es vorbei ist!“ – so ihre Worte; denn nicht nur mit Klamauk und Gaudi können sie ihr Programm, sondern auch nachdenklich: „Des Bacherl es rinnt in einem fort! Irgendwann han ma kemma! Irgendwann miass ma gehn!“ In den Titel „s‘Bacherl“ verpacken sie diese Worte der Oma; der Lauf der Zeit, der Lauf des Lebens. „Wir stehen dabei auf dem Brückerl über dem Bach und ich nehme mir vor, diese Sätze einmal weiterzugeben an meine Enkel.“

Tom der Gitarrist und Basti mit der Ziach – sie geben die Liebe zu ihren meisterlich beherrschten Instrumenten, den mit viel Hintersinn geschriebenen Texten und den durchwegs selber komponierten Melodien ohne Wenn und Aber an das Publikum weiter – welch großartiger Abend!

Fürmann