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Infoblattl Teisendorf
Ausgabe 6/2025
Teisendorf
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Bergbaumuseum Achthal eröffnet – ein Besuch lohnt sich

Direktor Titus Kolb begrüßt die Besucher in seinem Büro

Das Musuemsgebäude im Achthal

Öfen und Gebrauchsgegenstände aus Achthaler Gusseisen

Nach fast drei Jahren Umbau ist die neue Dauerausstellung im Bergbaumuseum „Eisenreich“ in Teisendorf/Achthal, Teisendorfer Straße 63ße wieder für das Publikum geöffnet und zwar täglich außer Dienstag. Am Donnerstag ist die Öffnungszeit von 14 bis 20 Uhr, an den anderen Tagen von 10 bis 16 Uhr.

Das moderne Museum im alten Amtshaus des ehemaligen Bergbau- und Hüttenunternehmens im Achthal bietet Geschichte zum Erleben und Entdecken für jung und alt. Den Besucher erwartet eine interaktive, familienfreundliche neue Dauerausstellung mit modernen Medienstationen, digitalen Animationen mit Erzählfiguren, Medien- und Mitmachstationen. So entwickelt sich ein kurzweiliges Bild, das die Geschichte des Erzbergbaus und der Eisenverhüttung in einer ländlichen Gegend erzählt und dabei die Menschen und das gesellschaftliche Leben in diesem Ort und in der Region nicht vergisst. Zwar bleibt „Eisen“ das Kernthema, es wird aber auch dargestellt, wie dieses Element das Leben und Arbeiten im Achthal geprägt und was sich durch das Wegfallen dieses Industriezweiges hier verändert hat. Kultur- und Technikgeschichte werden unter dem neuen Titel „Eisenreich“ miteinander und mit der Heimat verwoben.

Auf über 500 Quadratmeter und in 25 thematisch gestalteten Räumen tauchen Besucherinnen und Besucher jeden Alters ein in die Welt des bayerischen Erzbergbaus – fundiert, spannend und lebendig aufbereitet. Sie werden der Architektur des Hauses entsprechend durch zwei Epochen geführt: Im Erdgeschoss, in dem vielfach noch die alten Gewölbe erkennbar sind, erlebt man die frühe Neuzeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Fußböden und Mobiliar sind hier in Dunkel gehalten, um eine „unter Tag“ Atmosphäre zu schaffen. Im Obergeschoss, das über eine kunstvolle im 19. Jahrhundert selbstverständlich von der Achthaler Carolinenhütte gegossene Eisentreppe zu erreichen ist, wird die Zeit der Industrialisierung gezeigt. Hier ist alles hell gehalten, denn der Besucher ist jetzt über Tag angekommen. Dank umfangreicher Recherchen in vielen Museen, Archiven und Sammlungen enthält die neue Ausstellung deutlich mehr Exponate, Illustrationen und Informationen, als die alte Daueraustellung umfasste. Diese werden oft in biographische Erzählungen eingebunden. Unter anderem erzählen der berühmte Arzt Paracelsus, ein Dienstmädchen aus dem Amthaus, die Witwe eines verunglückten Bergmanns und der letzte Direktor der Eisengewerkschaft Titus Kolb aus ihrem Leben. Vergrößerte Klassenbilder von früher, Einblicke in die häusliche Gemütlichkeit, die Feste, die Trachten und Tänze, aber auch in die düsteren Seiten des Bergarbeiterlebens mit dem Tod als ständigem Begleiter, lassen das Leben des „Industriedorfes“ Achthal im 19.Jahrhundert am Besucher vorbeiziehen.

Die Kinder können, geleitet vom Grubenmurmel auf Entdeckungsreise gehen, lebendige Bilder betrachten und den Erzählungen der dort abgebildeten Personen lauschen, einen Schaustollen betreten und erleben, wie dunkel und eng es dort ist. Für Schülerinnen und Schüler bietet die neue Dauerausstellung die Möglichkeit, ihr Wissen zu Geologie, Geschichte und Chemie zu vertiefen, alchemistische Zeichen kennenzulernen und zu sehen, wie es in den frühen Laboren zuging.

Seit Anfang Juni werden im 2. Stock des Gebäudes wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen stattfinden. Die erste solche Ausstellung wird gerade eingerichtet und widmet sich dem Thema Fossilien mit vielen wertvollen Funden aus unserer Region. Für Gruppen sind auf Anfrage auch Führungen in und außerhalb der Saison möglich. Das Museum schließt am 15. Oktober und öffnet wieder am 15. April 2026.