In der Kugelmühle in Marktschellenberg
Aus hartem Untersberger Marmor entstehen sie seit Jahrhunderten.
Das stetig durch die Almbachklamm von Untersberg bergab sich seinen Weg suchende Wasser entwickelt die nötige Kraft, die in Kugelmühlen aus harten Marmor Kugeln schleift. Schon seit 1683 bedeutet an der Almbachklamm diese Arbeit für die meist arme Landbevölkerung ein Zubrot zur harten Arbeit der Bauern. Unzählige Kugelmühlen taten entlang der Klamm und darüber hinaus an vielen die Berge abwärts sausenden Bächen ihren Dienst – allein in Marktschellenberg rund 130 Stück.
Eine der wenigen noch arbeitenden Kugelmühlen schleift am Ausgang der Almbachklamm in Marktschellenberg aus den roh behauenen kleinen Marmorblöcken große und kleine Kugeln. Sandstein als feststehender Schleifstein und hartes Buchenholz als Gegenstück darüber kreisend nehmen den behauenen Marmor zwischen sich auf. In zwei bis acht Tagen – je nach Größe – entstehen die begehrten Kugeln und bekommen von Hand fein geschliffen und poliert ihren Glanz.
Über Jahrhunderte exportiert und verschifft in „Alle Welt“ stabilisierten sie zudem in den Segelschiffen durch ihr Gewicht als gern genutzter Ballast den Rumpf. Munition im Kriegsfall und später Murmeln zum Spielen für Kinder – heute gehen sie als Mitbringsel an die vielen Besucher der Kugelmühle in Marktschellenberg.