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Infoblattl Teisendorf
Ausgabe 9/2024
Teisendorf
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14. Bulldogreffen in Helming

Max Ramesberger (Mitte) ist der Gewinner des Oldtimertraktors Deutz 1957. Es gratulierten Vereinsvorstand Peter Lamminger (rechts) und sein Stellvertreter Helmut Unterreiner (links).

Ein Blick auf einige der ausgestellten Olrtimerbulldogs.

Bei der historischen Vorführung einer Heuernte.

Der Hauptgewinn geht nach Piding

Der Gewinner bei der großen Tombola des 14. Bulldogtreffens in Helming kommt aus Piding. Max Ramesberger, Mitglied des Oldtimerclubs Feldkirchen, ist durch das Losglück stolzer Besitzer eines Deutz mit 24 PS, Baujahr 1957 geworden. Es ist nicht sein erster Oldtimertraktor, er besitzt bereits einen gut erhaltenen Hanomag, Baujahr 1956, wie er der Heimatzeitung erzählte. Auf die Frage, welche Pläne er mit dem gewonnenen Traktor habe, antwortete Ramesberger lachend „wahrscheinlich ins Wohnzimmer stellen.“ Ob seine Frau Dorothea, die in Helming auch mit dabei war, dies auch so sieht, war nicht in Erfahrung zu bringen. Mit dem gewonnenen Traktor gleich nachhause zu fahren ging leider nicht, weil dieser für den Verkehr noch nicht angemeldet war. Ramesberger wird ihn an einem der nächsten Tage in Helming abholen. Weitere neunzehn glückliche Gewinner konnten sich über interessante Sachpreise und Gutscheine freuen. Als Glücksfee hat Anna Maria Mayer die Gewinner gezogen. Bei einigen der jüngsten Losbesitzer, die leer ausgegangen sind, flossen Tränen der Enttäuschung, als die Verlosung beendet war. Sie hatten sich doch so sehr auf einen Preis gefreut. Vor allem den John Deere Trettraktor, der als dritter Preis ausgelobt war, hätte sich so manches Kleinkind gewünscht.

Die Stars des Tages, zu deren Besichtigung und Bewunderung viele hundert Besucher jeden Alters nach Helming gekommen sind, waren die über 200 Oldtimertraktoren unterschiedlichster Hersteller und Marken wie Fendt, Steyr, Hanomag, Eicher, Schlüter, MAN, Porsche, Holder, Ford, Deutz, Güldner, Primus, Stock, Kögel, Fergusson und natürlich Lanz (seit 1956 John Deere). Darunter war auch so manche Rarität wie der sehr gut erhaltene „Hundertjährige“ CASE mit einem vierzylindrigen Benzinmotor, dessen stolzer Besitzer Hans Mayer, Ehrenvorstand des Helminger Bulldogvereins, ist, oder der STOCK aus dem Jahr 1937 mit einem Deutz-Motor und einer Leistung von 22 PS, oder der Deutz MTH Dieselschlepper mit Vollgummibereifung von 1929 mit 14 PS. Die Beispiele könnten lange fortgesetzt werden, denn jedes Stück war etwas Besonderes und der ganze Stolz seines Besitzers.

Auch Maschinen der alten Landtechnik, zum Beispiel für das Mähen, Wenden, Schwaden, Häckseln, Dreschen waren ausgestellt. Die meisten waren noch einsatztüchtig, einige davon konnten sogar in voller Aktion bewundert werden. So ein Schlüter 1250 Oldtimertraktor, der einen Anhängehäcksler New Holland 717 zog. Das Hackgut wurde in einem Eicher-Wotan II Oldtimertraktor mit Kipper aufgefangen. Die historischen Vorführungen bei den Bulldogtreffen in Helming ziehen immer sehr viele Zuschauer an. Vor allem bei den älteren Besuchern werden dabei Erinnerungen wach an die Anfangsjahre der Mechanisierung in der Landwirtschaft. Diese Erinnerungen aufrecht zu erhalten ist ein wichtiges Ziel des Teisendorfer Vereins, der sich vollständig „Bulldog- und Landmaschinenerhaltungsverein“ benennt. „Der Erhalt von Maschinen und Arbeitsweisen der früheren Landwirtschaft als Teil der Geschichte des Landes liegt uns am Herzen“, so 1.Vorstand Peter Lamminger. Und Helmut Unterreiner, 2.Vorstand, ergänzt „Wir bekommen dafür viel Lob nicht nur von der Bevölkerung, sondern auch von anderen Bulldogvereinen aus der Region und darüber hinaus“.

Dazu passt, dass auch mehrere Standmotoren aus den 1920 – 1930ern zu sehen waren, mit denen man kleinere Maschinen zum Beispiel zum Getreidemahlen oder Holz spalten antreiben konnte. Auch hier waren einige voll in Funktion, zum Beispiel zum Antrieb von Wasserpumpen. Ein Schmied zeigte Arbeiten an seiner Feldesse wie das Schmieden von Hufeisen und Nägeln. Viel Aufmerksamkeit zog eine gut 120jährige Dampfmaschine auf sich, die früher zum Antreiben mobiler Dreschkästen eingesetzt wurde. Frisch herausgeputzt, mit neuem Anstrich in schwarz und rot versehen, zog sie viele Blicke auf sich und sah gar nicht so alt aus.

Interessant auch, dass mit kreativen Ideen ältere Traktoren an neue Techniken angepasst werden können. Wo sich die Vorteile von „alt“ und „neu“ verbinden entstehen neue Einsatzmöglichkeiten für die in die Jahre gekommenen Bulldogs. Dies zeigte ein Holder Oldtimer-Kleintraktor, der mit einer neuen Seilwinde und Fernsteuerung ausgestattet beim Holzrücken im Gelände dank seiner Wendigkeit hervorragende Dienste leisten kann.

Für das leibliche Wohl der vielen Besucher sorgten in bewährter Weise die Mitglieder des Bulldogvereins und deren Frauen. Grillfleisch und Würstchen fanden rasenden Absatz, am Kuchenbüffet bildeten sich lange Schlangen. Kein Wunder, denn die selbstgemachten Kuchen und Torten waren nicht nur schön anzusehen, sondern schmeckten auch vorzüglich.

Die Mitglieder des Bulldogvereins Teisendorf hatten sich mit der Organisation ihres vierzehnten Treffens wieder viel Mühe gemacht.

Die beiden Vorstände Peter Lamminger und Helmut Unterreiner, kräftig unterstützt von allen Vereinsmitgliedern, hatten zwar alle Hände voll zu tun, waren aber rundum zufrieden mit dem Ablauf des Tages, den vielen Ausstellern und Besuchern, vor allem aber auch mit dem Wetter. Denn der prognostizierte Regen blieb Gott sei Dank bis zum Abend aus, so dass sich alle wohlfühlten und das Programm wie geplant durchgezogen werden konnte. Nun denkt man schon an das nächste Bulldogfest, das wie geplant in zwei Jahren am dritten Sonntag im August in Helming stattfinden soll.

kon