Stefan Schimmel bei seinem brillanten Auftritt
Auftritt der Tanzgruppe der Pidinger Werkstätten
Begeisterung und Rührung bei den Ehrungen
Am 10.Juli 2024 gab es in Piding eine spektakuläre Veranstaltung: Die Pidinger Werkstätten und der Verein Lebenshilfe BGL hatten sich zusammengeschlossen, ihr 50-jähriges Bestehen gemeinsam zu feiern. Coronabedingt war 2022 eine große Feier für den Verein nicht durchführbar. Somit bot es sich an, dass das Jubiläumsfest der Werkstatt gewissermaßen erweitert wurde. Es kamen gut 1.100 Menschen zusammen und damit ein bis zum letzten Platz besetztes großes Festzelt. Dass die Feier in so einer Größenordnung überhaupt stattfinden konnte, verdanken die Pidinger Werkstätten der Pidinger Feuerwehr: Anlässlich ihres 150-jährigem Jubiläums wurde ein großes Festzelt in Piding aufgestellt. Ehe die vier „eigenen“ Veranstaltungstage für die Feuerwehrler begannen, durften die Werkstätten nicht nur die Vorbereitungsorganisation, das Zelt und die komplette Infrastruktur nutzen, sondern wurden auch von den Mitgliedern der Feuerwehr und deren Freunden im Zelt bedient und für jeden Bedarf unterstützt. Dafür herzlichen Dank und ein Riesenlob an das gesamte „Servicepersonal“.
Um 17 Uhr trafen die ersten Gäste im festlich dekorierten Zelt ein. Die gesamte Belegschaft der Pidinger Werkstätten kam zusammen, um in den ersten beiden Stunden in aller Gemütlichkeit und unbeengt zu Abend zu essen und ein entspanntes Unterhaltungsprogramm zu genießen. Nachdem es hervorragend gemundet hatte (die Brathendl waren der Renner) und eine gemütliche Tanzlmusik aufspielte, füllte sich die Fläche vor der Bühne rasch mit fröhlichen Tänzern. Es gab am frühen Abend zwei bejubelte Auftritte der Tanzgruppe der Werkstatt (an der Ziach beim „Bauernmadl“ traditionell der Geschäftsführer der PWLH, Hermann Seeböck) und die ersten Auftritte des Showprogramms: Junge Artisten vom Zirkus Buchenhöhe – von Lampenfieber keine Spur- und der Jongleur Martin Fürhaupter beeindruckten mit ihrer Akrobatik und erhielten großen Applaus.
Am frühen Abend füllte sich das Festzelt mit einer großen Menge geladener Gäste: Angehörige, Fachkräfte, Behördenvertreter, Firmenpartner und Fahrdienstchauffeure, Prominenz, Politiker, Journalisten, ehemalige Kollegen und Mitarbeiter: Platz war für alle, und jeder Gast war eingeladen zum Abendessen inklusive Kaffee und Kuchen, währenddessen draußen ein kolossales Gewitter für den einen oder anderen Rüttler am Zelt sorgte.
Um 19 Uhr begann der offizielle Teil des Jubiläumsfestes, eloquent moderiert von Markus Gollinger (Bayernwelle) und der Begrüßungsrede von Landrat Bernhard Kern, der zugleich der Vorsitzende der Gesellschafter der Pidinger Werkstätten ist. Im Anschluss sprachen Hans Eschlberger, 1. Vorsitzender der Lebenshilfe BGL. E.V, Pidings erster Bürgermeister Hannes Holzner, der Bezirksrat Georg Wetzelsperger und der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands Lebenshilfe Bayern, Gerhard John.
Lob, Ermutigung, ehrliche Wertschätzung für die Arbeit, die in Werkstatt und Verein geleistet wird, Bejahung von Inklusion und dem gelebten Miteinander im Berchtesgadener Land, Dankbarkeit für den wertvollen Dienst an der Gesellschaft - so könnten die vielen gesprochenen Worte zusammengefasst werden. Die Reden wurden umrahmt von der Musikkapelle Piding, die unentwegt und gutgelaunt aufspielte. Ihre Interpretation der Sternpolka war genau die passende Untermalung für den Volkstanz, den die Mitglieder der Tanzgruppe der Werkstatt aufführten. Nach dieser Vorstellung gab es für die Zuseher und manchen Prominenten im zweiten Durchgang die Gelegenheit, die Choreografie mitzutanzen. Ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten. Die Musiker begleiteten später am Abend schmissig die Einlage der Burschen und Dirndl des Trachtenvereins Piding, die für einen schönen Tanz und ihr schneidiges Schuahplattln großen Beifall bekamen.
Immensen Beifall lösten auch die weiteren Gäste im Abendprogramm aus: Der bekannte Kabarettist Stefan Schimmel, die jeweils zweiten Auftritte der jugendlichen Artisten vom Zirkus Buchenhöhe und von Jongleur Martin Fürhaupter sorgten für Gaudi, Spannung und Begeisterung im Publikum.
Einen bewegenden Höhepunkt der Feier stellte die Ehrung langjähriger Mitarbeiter der Werkstätte dar: sie wurden für ihre Zugehörigkeit und ihren Einsatz über mehr als 40 Jahre gelobt und erhielten Urkunden und wunderschöne Blumensträuße. Ebenso wurden verdiente Wegbereiter der Lebenshilfe geehrt, die Pionierarbeit im Berchtesgadener Land geleistet haben und über viele Jahre hinweg die Aktivitäten von Verein und Werkstatt treu unterstützen.
Und es gab Präsente: Die Vorstände der Lebenshilfe spendierten den Werkstattmitarbeitern einen großzügigen Eiswagenbesuch und überreichten dem Werkstattrat dazu einen schönen Gutschein. Für alle Gäste gab es für den Heimweg noch eine Tragetasche mit nützlichen Dingen: ein Schnapserl und Schlüsselanhänger vom Grassl-Enzian, ein Rollbandmaß vom Meterstab-Bauer, Infos von der Pidinger Molkerei, eine Gewürzmühle von Wiberg, Gehörschutz von der Fa. Bachmaier - alles Auftraggeber der Pidinger Werkstätten. Und natürlich auch ein Eigenprodukt: ein K-Lumet und Zündhölzl der PWLH.
Spätabends konnten alle Gäste und Mitwirkenden bester Laune und etwas erschöpft von einem gelungenen Fest nach Hause gehen, das in bester Erinnerung bleiben wird.
Schon am nächsten Morgen gings in der Werkstatt wieder munter weiter nach dem Motto: alles bereit für die nächsten 50 Jahre..