REMAGEN. sm. Am 7. Mai zog es viele Besucher zu einem Festakt mit Musik in die Rheinhalle Remagen. Zwei Institutionen, die aus der Stadt nicht wegzudenken sind, feierten im voll besetzten Foyer Geburtstag mit einem Programm, das dem Publikum zeigte, wie wertvoll ihr Beitrag zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben in Remagen ist. Seit 25 Jahren leitet Frank von Häfen die Musikschule Remagen. Er betonte in seiner Ansprache zum Doppeljubiläum, dass von Beginn an die Beteiligung an städtischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Geschehnissen ein entscheidender Teil der Konzeption der Musikschule ist. Die acht Musiklehrer der Musikschule, so von Häfen, sind sich stets bewusst, dass man mit den Schülern und selbst einen wichtigen Beitrag zum Miteinander in der Stadt leistet. Musik eigne sich hervorragend dazu, die Generationen zu verbinden. Die zahlreichen Auftritte der Musikschüler sind seit 25 Jahren nicht nur in Remagen beliebt, sondern auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bad Breisig und Bonn. Bürgermeister Björn Ingendahl verlieh seinem Stolz auf Musikschule und Stadtorchester Ausdruck. Beim Musizieren in Senioreneinrichtungen, beim Goldenen Nachmittag der Stadt Remagen, dem Einsatz in Kindergärten, bei Stadtfesten und vielem mehr leiste die Musikschule einen großen Beitrag. Seit 18 Jahren kann die Musikschule auf einen Sozialfonds zurückgreifen, mit dem Menschen – nicht nur Kindern – der Zugang zu Musik in Unterricht oder in verschiedenen Ensembles ermöglicht wird. In den großen Krisen wie Flüchtende aus Syrien, Krieg von Russland gegen die Ukraine und die Ahrflut kam das stark zum Tragen; gemeinsam mit Partnern wie dem Stadtorchester und der Bürgerstiftung Remagen konnte vielen auf Unterstützung angewiesenen Menschen aller Generationen geholfen werden. Nach der Schließung des Gymnasiums Nonnenwerth wurden der Musikschule sämtliche Instrumente der Schule zur karitativen Verwaltung und Weitergabe übergeben. Seit 20 Jahren gibt es das Stadtorchester Remagen, ebenfalls geleitet von Frank von Häfen. Ursprünglich als Musikschulorchester angedacht, wuchs es sehr schnell zu einem großen Orchester; es entstand eine orchestrale Plattform, die viele Musiker mit großer Freude nutzen. Auch Studenten der Fachhochschule Remagen nutzen das Angebot. Ein Verein gründete sich und aus einem Kammerorchester wuchs in wenigen Jahren ein sinfonisches Orchester heran, das durchaus auch als Big Band zu überzeugen weiß. In diesem Generationenorchester, das in voller Stärke 65 Musiker zählt, spielen Amateure und Profimusiker aus einem Einzugsgebiet von Koblenz bis Köln und lernen voneinander. Wunderbare Erlebnisse für alle Besucher waren die Weihnachtskonzerte in der Rheinhalle, wie die „Irische Weihnacht“, die 2013, 2015 und 2019 insgesamt 3.200 Besucher begeisterte. Oder „Christmas with the Kellys“ 2016 und nach der Coronazeit „Comedy Christmas“. Erwachsene und Kinder gleichermaßen zu fördern und – wenn notwendig – auch finanziell zu unterstützen, gehört zu den sozialen Aufgaben, die dem Verein wichtig sind. Ein besonderes Highlight war 2019 eine Kooperation mit dem Südwestfunk und dem Theater Koblenz, bei der Familien mit hörgeschädigten Kindern eine kostenlose Vorstellung des „Räuber Hotzenplotz“ bekamen. Mit dabei als weiterer Partner die Forschungsgesellschaft OpenEarConzept, die die Vorstellung mit besonderer Technik für Kinder mit Hörgeräten und Cochlea Implantaten aufbereiten konnte. Wichtig ist den Musikern die musikalische Gemeinschaft mit dem Musikcorps der Remagener Stadtsoldaten, man hilft sich bei Bedarf gerne untereinander aus. Der Bürgermeister lobte die gute Zusammenarbeit der Musiker in der Stadt und kündigte zum Ende seiner Ansprache eine Überraschung für Frank von Häfen an: „Thank you for the music“ zum Mitsingen für alle war genau die richtige Hymne für den engagierten Musiker und Musikpädagogen und für die beiden Jubiläen. Natürlich erfreute immer wieder Musik die Besucher. Auch Pastor Frank Klupsch, der ein Grußwort sprach, lauschte dem „Yellowstone Choral“ des Querflöten-Ensembles sowie „Pink Panther“ von Henry Mancini und „Belvedere“ von Jan de Hahn des Stadtorchesters mit Solist Frank Weiss. „Gabriellas Song“ von Stefan Nilsson des Blechbläser-Ensembles, die Blockflötengruppen mit „Serenade“ von Joseph Hayn und „Love is here to stay“ von George Gershwin des Saxophon-Ensembles trugen ebenfalls zum Gelingen des Festaktes bei. Zudem brachten etliche Solomusiker zur Freude des Publikums Proben ihrer Kunst zu Gehör. So wurde auch dieses Fest wieder einmal ein bleibendes und verbindendes Erlebnis für Musiker und Gäste.