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Remagener Nachrichten
Ausgabe 20/2025
Seite 2
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Gedenken: „Tag der Befreiung“ in Remagen

Viele Leute hatten sich zum Gedenken an der Rheinpromenade eingefunden

(v.li. Andreas Riedel-Fehler (Credo-Gemeinde), Heiko Marquardsen (katholische Kirche) und Johanna Karcher von der Friedenskirche zelebrierten gemeinsam einen Gottesdienst

Ökumenischer Gottesdienst

REMAGEN. DG. Am 08.05.1945 fand der grausame 2. Weltkrieg nach fast sechs langen Jahren mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht endlich sein Ende. Dieses Ereignis wird auch als „Tag der Befreiung“ (vom Nazi-Regime) begangen. Remagen ist ohnehin weithin bekannt durch das damalige Geschehen an der Ludendorffbrücke. Wenig verwunderlich, dass an diesem Tag mit einer besonderen Veranstaltung erinnert wurde. Der Caracciola-Platz an der Rheinpromenade bot den vielen Teilnehmenden denn auch eine ideale Kulisse zunächst für einen ökumenischen Wort-Gottesdienst, der von Heiko Marquardsen (kath. Kirchengemeinde St. Franziskus), Johanna Karcher (ev. Friedenskirche) und Andreas Riedel-Fehler (Credo-Gemeinde) gemeinsam zelebriert wurde. Im Wechsel ließen sie die letzten Kriegswochen noch einmal Revue passieren. Obwohl der Krieg für Deutschland nicht mehr zu gewinnen war, folgten viele, zum Teil sehr junge oder auch ältere Männer dennoch dem Ruf des „Führers“ und endeten meist im völlig sinnlosen Tod. Ein besonderer Hinweis galt dem evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der noch kurz vor Kriegsende im KZ ermordet wurde. Von ihm stammt auch der Text des anschließend gesungenen Liedes „Von guten Mächten wunderbar geborgen.“ Sehr treffend auch das hebräische „Hevenu shalom alechem“ - auf Deutsch: Wir wollen Frieden für alle. Musikalisch wurde die Feierstunde sehr harmonisch begleitet vom Remagener Posaunenchor. Drei Kerzen wurden für den Frieden angezündet, und als besonderes Zeichen fassten sich beim „Vater unser“ alle an der Hand.

Bürgermeister Björn Ingendahl fand es wichtig, die Erinnerungen an den Krieg und seine fürchterlichen Folgen aufrechtzuerhalten und an die nächsten Generationen weiterzugeben, damit so etwas nicht mehr passiert.

Nach einer kurzen Pause begann der zweite Teil der Gedenkstunde, den Volker Thehos moderierte. Mehrere heimische KünstlerInnen hatten Fahnen mit Friedensbotschaften bekannter Persönlichkeiten gestaltet, die am Caracciola-Platz die sonst angebrachten Länderfahnen vorübergehend ersetzen.

„Die Menschheit muss den Krieg beenden, bevor der Krieg der Menschheit ein Ende setzt“ (J. F. Kennedy). Oder ein Zitat von Michail Gorbatschow: „An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken“, oder „Der Frieden ist das Meisterstück der Vernunft“ (Immanuel Kant), um nur einige zu nennen. Eine nachdenklich stimmende, beeindruckende Veranstaltung für den Frieden, die angesichts der heutigen Lage in der Welt umso wichtiger ist.