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Remagener Nachrichten
Ausgabe 21/2023
Aktuelles
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Jahresempfang der Wirtschaft auf dem RheinAhrCampus Remagen

Die Kommunikation kam beim Jahresempfang nicht zu kurz.

Zukunft für den Mittelstand – Chancen und Risiken

REMAGEN. sm. Die IHK Koblenz, die Kreishandwerkerschaft Ahrweiler, die Rheinzeitung und die Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung Ahrweiler luden am 11. Mai zu einem Jahresempfang der Wirtschaft. Aufgrund der Corona-Pandemie und der Ahrflutkatastrophe war dies in den vergangenen Jahren nicht möglich. Weil der RheinAhrCampus Remagen in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiert, fand der Empfang in der Jubiläumswoche der Hochschule statt. Es war der zwanzigste Jahresempfang der Wirtschaft und dieses Jubiläum verknüpfte man mit 25 Jahren FH Remagen. Tino Hackenbruch, Leiter der Kreiswirtschaftsförderung, führte durch die Veranstaltung. Und kündigte zunächst einen Einspieler zum Jubiläums-Campus an, in dem der Präsident der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Karl Stoffel, die Gäste begrüßte. Diese erfuhren viel über den Aufbau und die Erfolge der FH. So ist man stolz darauf, dass 70 Prozent der Studierenden bereits vor ihrem Abschluss einen Job haben. Landrätin Cornelia Weigand sprach von den großen Herausforderungen im Kreis Ahrweiler nach der Ahrflut. Die Kreiswirtschaftsförderung biete den Unternehmen daher eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten. Obwohl man wie überall branchenübergreifend mit einem Fachkräftemangel und der Energiekrise zu kämpfen hat, bleibe der Kreis ein hochattraktiver Wirtschaftsstandort. Sie erläuterte das Klimaschutzkonzept für die Zukunft und berichtete vom Wiederaufbau nach der Flut, wozu besonders die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Straßen gehören. Es sei eine zentrale Aufgabe, die Erreichbarkeit der Unternehmen zu gewährleisten. Frank Wershofen, seit 2010 Kreishandwerksmeister, richtete sich mit einer emotionalen Rede an die Besucher des Jahresempfangs. An die Landrätin gewandt, betonte er, sie stehe vor großen Aufgaben mit der „größten Baustelle Deutschlands“. Und fügte hinzu: „Der Aufbau geht nur gemeinsam, das Handwerkt steht hinter Ihnen“. Der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler freute sich über ein herzliches Lob des Kreishandwerksmeisters für die gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Eindrücklich berichtete Wershofen von seinen eigenen Erfahrungen während der Flutkatastrophe. Auch in seiner Firma habe die Flut alles zerstört, wie bei anderen auch. Doch die Betriebe hätten sich untereinander so gut es ging geholfen, um die Grundversorgung wieder herzustellen. Dankbar zeigte er sich für die große Hilfsbereitschaft von Hamburg bis München; unzählige Handwerker kamen und halfen. Auch dem Shuttleservice sprach er seinen Dank aus: „Sonst wäre der Verkehr zusammengebrochen“. Zum Wandel in der Heizungstechnik bemerkte er, dass Wärmepumpen derzeit sehr lange Lieferzeiten hätten. Er empfahl, in der Energiewende kleinere Ziele anzupeilen, damit der Energiewandel auch klappt. Mit Zukunftsforscher Tim Cortinovis wagte man einen Blick in die Zukunft für den Mittelstand. Er sieht die Wirtschaft in einem großen Umbruch, bei dem Automatisierungstechnologien in rascher Folge entstehen. Und plädiert dafür, mit der Entwicklung Schritt zu halten und MitarbeiterInnen für diesen Wandel zu begeistern. Neue Technologien seien schon sehr erfolgreich in vielen Unternehmen im Einsatz und sorgten dort für eine höhere Effizienz, für Wachstum und für zufriedene Teams. Er plädierte für einen Umstieg der Unternehmen von produktzentriertem Denken zum Angebot von Serviceleistungen. Schließlich stünde für den Kunden nicht der Bohrer im Mittelpunkt des Interesses, wenn er Möbel aufbauen will, sondern die Möglichkeit, punktgenau Löcher für die Schrauben zu bekommen. Er stellte an diesem Abend Innovationen vor, die auch kleine Betriebe für eine gute Zukunft nutzen können. Die Künstliche Intelligenz habe man nicht zu fürchten, sie sei „die Mächtigkeit, Ideen auf den Punkt zu bringen“. KI beschleunige Wissenschaft und Forschung, was Auswirkungen auf die Wirtschaft habe. Und Schnelligkeit habe bei Betrieben und Kunden einen hohen Stellenwert. Beim „Get-Together“ führten die Teilnehmer des Jahresempfangs gute Gespräche. Wobei der ein oder andere die Zukunft des Mittelstands und des eigenen Betriebs zum Thema machte.