Die "Stadt Köln" im Rheinauhafen.
Udo Giesen im Maschinenraum.
OBERWINTER / KOELN. Per Zug machte sich eine kleine, aber hoch motivierte Gruppe von Mitgliedern des Rathausvereins auf den Weg in die Domstadt, um eines der wenigen beweglichen Denkmäler Deutschlands zu besichtigen, das Ratsschiff der Stadt Köln. Am Hauptbahnhof wurden sie von Udo Giesen, dem Vorsitzenden des Vereins der Freunde und Förderer des historischen Ratsschiffs MS Stadt Köln, begrüßt. Quer durch die Altstadt ging die Wanderung zum Rheinauhafen. Dort gab er zunächst einen kurzen Überblick über die wechselvolle Geschichte des 1938 gebauten Schiffes, das die Wirren des Krieges unter einem Tarnnetz im Hafen von St. Goar überstand. Nach dem Krieg diente es als Repräsentationsschiff für höchste Gäste und Staatsbesuche in Köln, darunter Queen Elisabeth II, Charles de Gaulles und John F. Kennedy. Dann brachte die Stadt das Schiff in der hintersten Ecke des Niehler Hafens unter, wo es langsam vor sich hin rostete. Gerade rechtzeitig fand sich eine Gruppe von Enthusiasten, die 2012 den Verein gründete. Um die zur Restaurierung erforderlichen horrenden Geldmittel heran zu schaffen, wurde ein Betreuungsvertrag zwischen der Stadt Köln und dem Verein geschlossen, um die wichtigsten Arbeiten durchzuführen. Um auf das Schiff zu gelangen, mussten die Besucher zunächst eine schmale Holzplanke überwinden. Dann standen alle Räume zur Besichtigung offen. Den Höhepunkt bildete eine Zeitreise in den original erhaltenen Maschinenraum. Man hatte sofort das Bild des Maschinisten mit dem Ölkännchen vor Augen, der dafür sorgt, dass alle Ventile und Hebel ordnungsgemäß ihren Dienst verrichten. Nach dem Besichtigungsprogramm bildete der Besuch in einem Brauhaus den willkommenen Abschluss des Nachmittags.