LKW fahren kann man beim THW schon in ganz jungen Jahren.
Drohnen leisten heute wichtigte Dienste im Rettungswesen.
Übung macht den Meister, da hilft das neue Brandsimulationsgerät
REMAGEN. TW. 51 Jahre ist es her, da wurde in Bad Breisig die erste Jugendfeuerwehr im Ahrkreis gegründet. Zuletzt bildete sich in Mayschoß eine Jugendwehr. 31 solcher auf Löschen, Retten, Bergen und Schützen spezialisierter Jugendgruppen gibt es derzeit im Ahrkreis. Die Kreisjugendfeuerwehr ist ihre Dachorganisation, die im Jahr 1974 gegründet wurde. Das ist jetzt 50 Jahre her und wurde am Wochenende in Remagen groß gefeiert. Zu einer großen Ausstellung der Blaulichtfamilie kamen dabei nicht die die Nachwuchswehrleute des Kreises. Auch engagierte junge Retter aus den Nachbarkreises schauten sich in Remagen um, dazu zahlreiche weitere Gäste, längst nicht nur Eltern und Großeltern der helfenden Kids.
Was bei einem Festakt in der Rheinhalle einmal mehr deutlich wurde, ist die Tatsache, dass Wehren mit einer integrierten Jugendwehr weitaus weniger Nachwuchsprobleme haben, als Löschgruppen und -züge ohne Jugendabteilung. Im Ahrkreis und insbesondere im Ahrtal ist die personelle Situation zwar derzeit entspannt, vielerorts sogar komfortabel, aber das hat mit der großen Hilfsresonanz nach der Flutkatastrophe zu tun. Landesweit sind die Ehrenamtszahlen rückläufig.
Bei der Kreisjugendfeuerwehr sind in den 31 Einheiten derzeit rund 400 Mädchen und Jungs engagiert, die fleißig üben und sich der großen Kameradschaft erfreuen. Jugendfeuerwehrwart Dirk Schorn hat also keinen Grund, zu klagen. Er konnte sich der fünfzigjährigen Geschichte der Jugendabteilung des Kreisfeuerwehrverbandes widmen, die dem Motto „Helfen macht Spaß“ frönt. Hans-Willi Adams heißt der Gründungsvater der Kreisjugendwehr, die vier Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 1978 mit Dieter Ferres den ersten gewählten Kreisjugendfeuerwehrwart erhielt. Es war immer Kontinuität angesagt, Ferres folgten bis heute mit Rainer Müller, Jürgen Göllner und Dirk Schorn nur noch drei weitere Jugendwarte.
Dass die Nachwuchswehren eine maßgebliche Konstante der Wehren im Kreis seien, unterstrich der Remagener Bürgermeister Björn Ingendahl. Er bemerkte, dass es mittlerweile sogar Bambiniwehren gebe, im Ahrkreis alleine fünf. Der Spaß dürfe bei der ganzen Sache nicht fehlen, unterstrich Ingendahl. Ähnlich sah es die Kreisbeigeordnete Christina Steinhausen. Ebenso zeitlos wie wichtig sei die Organisation. Und sie sei fest in der Gesellschaft verankert. In Zeiten wachsender sozialer Kälte machte Steinhausen mit Blick auf die Wehren deutlich: „Wir brauchen Menschen, die den anderen Menschen sehen.“ Für einen großen Motivationsschub des Nachwuchses dürfte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Ahrweiler, Alexander Krahe, gesorgt haben. Der Verband hat für seine Nachwuchsarbeit zu deren Jubiläum ein Brandsimulationsgerät und einen mit viel Wettkampfmaterial bestückten Anhänger angeschafft und dafür tief in die Tasche gegriffen.
Das neue Gerät wurde auf der Actionfläche neben der Rheinhalle sogleich in Betrieb genommen. Hier präsentierten sich zahlreiche Rettungsorganisationen mit Ausstellungen, Vorführungen und Übungen. Da schaute sogar die übergroße „Maus“ des WDR vorbei und spielte geduldig Fotomotiv.