Irena Paskali (l.) im Gespräch mit Besuchern der Vernissage
Irena Paskali zeigt „Im Fluss der Zeit“
REMAGEN. sm. In der Villa Heros eröffnete das Künstlerforum Remagen am 15. Juli die Ausstellung „Im Fluss der Zeit“ von Irena Paskali.
Peter Vitt vom Küfo und weitere Mitglieder der Künstlervereinigung freuten sich über interessierte Vernissagengäste, die sich in verschiedenen Ausstellungsräumen in der Villa Heros mit den Werken von Irena Paskali vertraut machen und mit der Künstlerin ins Gespräch kommen konnten.
Irena Paskali lebt in Köln und arbeitet mit verschiedenen Medien, Fotografie, Video, Experimentalfilm, Zeichnungen und Installation. Sie wuchs in Skopje, Mazedonien, auf und studierte an der dortigen Akademie der bildenden Künste. Später wechselte sie an die Kunsthochschule für Medien in Köln, wo sie ihr postgraduales Studium abschloss.
Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten stehen der Mensch und seine Identität in der Gesellschaft. Die Werke sind durch einen sozio-politischen Hintergrund motiviert: Konflikte, Zerrissenheit der Kulturen und Religionen, Verfremdung. Den Orten, Themen und Menschen nähert sie sich dabei wertfrei in einer erzählenden Rolle.
In der neuen Ausstellung präsentiert Paskali Werke aus unterschiedlichen Projekten, die in Zeichnungen, Malerei, Fotografie und Video-Projektionen zu sehen sind. Sie nennt das neue Projekt “Im Fluss der Zeit”, in dem sie sich mit ihren Gefühlen und ihrer Tradition auseinandersetzt, wie in Ihrem Projekt „Kandilo“ (Zeichnungen/Malerei) oder mit der Natur (Fotografie “Unterwasserwelt”, Video “Compassion with the Earth”).
Mit ihrer Serie Kandilo vermittelt sie ein Stück Tradition aus Ihrer Heimat, das auch für ihre Großmutter immer besondere Bedeutung hatte: “Ich pflege ein Ritual, das ich von meiner Oma übernommen haben, nämlich eine Kerze, das “Kandilo”, jeden Tag auf das Neue zu entzünden. Ich fühle dabei jedesmal den engen Kontakt zu meinen inzwischen entfernt lebenden Freunden in meiner alten Heimat, meinen verstorbenen Eltern und meiner Familie. Meine Oma hat nach dem Entzünden des Kandilo jeweils dreimal das Kruzifix über ihrem Gesicht gezeichnet und dabei für die Lebenden, die Toten, für die Gesundheit und ihre eigene Seele gebetet. Das Kandilo brennt, die Flamme beruhigt mich... Die fetthaltige Holzkohle, die von dem abgebrannten Kandilo übrig bleibt, sammle ich inzwischen über mehrere Jahre. Ich habe begonnen, mit dieser Holzkohle Bilder zu zeichnen, daraus ist die Serie Kandilo entstanden. In meinem Herz brennt das Licht von meiner Kandilo“.
In einer Performance mit der Künstlerin Sieglinde Schneider aus Köln, in der auch ein Kandilo eine Rolle spielte, näherten sich die beiden Künstlerinnen dem Thema der Ausstellung.
Neben den mit ihren Händen geschaffenen Werken präsentiert die Künstlerin weitere Projekte zum Schwerpunkt Natur mit den Medien Fotografie und Video. In der Fotoserie “Unterwasserwelt”, die sich die Besucher interessiert anschauten, zeigt sie die Imagination eines Lebens unter Wasser. Wasser als ein schon in der Antike erwähnter Urstoff von einem der vier Elemente, Quelle allen Lebens, verehrt in der Mythologie und in Rituale gegossen, verführt zu agieren, verlorene Träume und Wünsche wieder zu finden, wie die Serie „Unterwasserwelt im Traum“, die tatsächlich zum Träumen und Verweilen verleitet. Die eindrücklichen Bilder sind im Ohrid-See ihres Heimatlands, der Republik Mazedonien aufgenommen.
Und es gibt noch einiges mehr in der Ausstellung zu entdecken, die bis zum 6. August, jeweils am Wochenende von 15 bis 18 Uhr in der Kirchstraße 3 in Remagen zu sehen ist.