Gesprächsrunde mit ukrainischen Flüchtlingen in der neuen Begegnungsstätte
OEDINGEN. Der 24. August ist ein schmerzlicher Tag für viele Ukrainische Flüchtlinge. Zum einen ist er nationaler Feier- und Unabhängigkeitstag, zum anderen das Datum, an dem vor sechs Monaten der Krieg begann. In der neuen Dorfmitte Oedingen (alte RaiBa-Filiale) lud die Gruppe „Ideenwerkstatt“ an diesem Tag zum Gespräch ein. Unter dem Motto „Zu Hause in Remagen“ konnten sich Flüchtlinge und Bürger begegnen.
„Es war ein voller Erfolg!“, berichten Werner Lapp und Oliver Diehl aus der Gruppe. „Wir konnten zwei junge ukrainischen Familien zeigen, dass wir an ihrem Schicksal teilnehmen und niemanden alleine lassen.“
Etwa 20 Personen kamen ins neue Begegnungszentrum am Kirchplatz, um bei Getränken und Snacks über die aktuelle Situation zu sprechen. „Die Perspektiven sind doch sehr unterschiedlich. Wenn in Charkiw ein Raketenangriff erfolgt, dann zittern auch wir immer mit. Das ist eine große Belastung“, so Iryna Shemet. Sie wohnt seit März mit ihrem Partner in Oedingen und lernt mittlerweile intensiv Deutsch. Die Frage, ob sie in Deutschland schon richtig angekommen ist, verneint Iryna jedoch mit einem stummen Blick. „Wir leben hier von Tag zu Tag, mehr schaffen wir im Augenblick nicht“, ergänzt ihr Freund Denys Tarasenko.
Viel Solidarität erfuhren die sechs anwesenden Ukrainer von ihren Oedinger Mitbürgern. „Es freut mich sehr, dass wir heute ein kleines, aber wichtiges Zeichen für die ganze Stadt setzen konnten“, so das Fazit von Farah Diehl-Fahim, Vorsitzende des Remagener Migrationsbeirats. Nach dem geplanten Ende um 21 Uhr ging das Gespräch noch lange weiter, eine Fortsetzung ist vereinbart. Die Ideenwerkstatt Oedingen wird über das Bundesprogramm „Demokratie Leben“ unterstützt.
Das Programm in der neuen Begegnungsstätte geht weiter. Am 14. September ist der Jugendbahnhof-Remagen zu Gast in Oedingen. Zwecks besserer Planung wird um Anmeldung unter GVSG@web.de gebeten.