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Remagener Nachrichten
Ausgabe 38/2022
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15 Jahre Arp Museum und Tag der offenen Tür

Das Tier als Freund und Begleiter. Portrait Steevens.

Ausstellungseröffnung „Tierisch was los! Tiere und ihre Menschen“

ROLANDSECK. sm. Am 18. September feierte das Arp Museum Bahnhof Rolandseck sein 15-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür sowie der Eröffnung seiner neuesten Ausstellung.

„Tierisch was los! Tiere und ihre Menschen“ zieht bis zum 26. März 2023 gewiss wieder zahlreiche Besucher an. Die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren werden in 32 Gemälden, 26 Skulpturen, 12 Fotografien und zwei Grafiken dargestellt - aus der Kunstsammlung Rau für UNICEF und ergänzt um vielfältige Leihgaben aus privater und öffentlicher Hand.

Schon beim Tag der offenen Tür nahmen viele die Gelegenheit wahr, sich mit dieser Ausstellung zu beschäftigen. Die Direktorin des Arp Museums, Dr. Julia Wallner, betonte: „Die Beziehung von Kunst und Natur ist zutiefst in die Geschichte unseres Hauses verwoben. Die transparente Architektur mit ihren spektakulären Aussichten ins Rheinpanorama zeigt uns eine Welt im Zustand ständiger Veränderung. Die Ausstellung nimmt mit einem historischen Blick auf dieses fragile Zusammenspiel Bezug“.

Sie wies darauf hin, dass auch Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp in ihren Arbeiten die Natur und ihre Wachstums- und Schöpferkräfte reflektiert haben. Den Blick nun auf die Tiere in der Sammlung Rau zu lenken, erweitere dieses Leitthema des Arp Museums in einer zeitgemäßen Perspektive.

„Tiere sind ein Teil von uns - Teil unserer Kultur und Geschichte. Wenn man sich des Tiers in sich bewusst wird, es akzeptiert und respektiert, wie es in naturnahen menschlichen Gemeinschaften noch üblich ist, bewahrt dies vor der Entindividualisierung des Tieres, wie wir sie in unseren modernen Gesellschaften erleben“, so Ausstellungskuratorin Dr. Susanne Blöcker.

Zur Ausstellungseröffnung sprachen zudem Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Kulturstaatssekretär aus Mainz und Vorstandsvorsitzender der Landes-Stiftung Arp Museum Bahnhof Rolandseck sowie der Geschäftsführer UNICEF Deutschland, Christian Schneider.

Die Ausstellung gliedert sich in die Bereiche „Mythische Tierwesen“ wie die ägyptische Katzengöttin Bastet oder der teuflische Drachen spätgotischer Altäre, „Auf Hof und Wiese“ mit nützlichen Tieren im Rampenlicht barocker Bildbühnen, „Gejagt und angerichtet“ mit gezähmtem Wild als Bildgegenstand sowie „Freunde und Gefährten“, denn seit dem 18. Jahrhundert werden Hunde, Katzen und Pferde mehr und mehr zu unseren engsten Begleitern, sind Familienmitglied oder gar Familienersatz.

Auf einem Bildschirm erleben die Besucher, was es heißt, das Tier in sich zu entdecken: SchülerInnen einer sechsten Klasse des Are-Gymnasiums Bad Neuenahr entwarfen Tier- und Fabelwesen, die sich anhand digitaler Face-Filter-Technologie mit den Gesichtern der BetrachterInnen zu Mischwesen verbinden.

Der Tag der offenen Tür bot ein abwechslungsreiches Programm mit Familienworkshop, Fühlkisten zum Zoo Neuwied, Arbeiten von Jugendlichen aus Sinzig, Kurz- und Familienführungen sowie einem kreativen Theaterstück von „Theater Monteure“ aus Köln für Kinder und anderem mehr.

Am Abend bot sich die sehens- und hörenswerte Performance „Wandlung?“ der Künstlergruppe „emotiva art“, in der es um die Transformation des Dadaismus in die Gegenwart ging, mit Cristina Schäfer (Malerei) Domina Schmitz (Tanz), Stefan Czernik (Lichtinstallation), Frank von Häfen (Komposition, Gesamtleitung) sowie den Akteuren Annika Woyda, Jens-Peter Fiedler, Ida Schlagwein (Schauspiel) und Andreas Wahl (Marimbaphon).

In den vergangenen 15 Jahren konnten sich Kunstbegeisterte immer wieder davon überzeugen, dass das Arp Museum Bahnhof Rolandseck die Erwartungen voll erfüllt. Es ist ein exzellentes Leuchtturmprojekt für die gesamte Region; Kunstinteressierte finden im an sich schon sehenswerten Museumsbau immer wieder unvergessliche Ausstellungen sowie hochkarätige Konzerte und kreative Aktivitäten.