Titel Logo
Remagener Nachrichten
Ausgabe 4/2023
Kindergarten- und Schulnachrichten
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Neuntklässler der IGS besuchen Gedenkstätte Buchenwald

Beklommen standen die Neuntklässler vor der Gedenktafel, die eindringlich an die Opfer im KZ Buchenwald erinnert.

REMAGEN. Die Würde des Menschen ist unantastbar. 37 Grad. Auf diese Temperatur wird die Gedenktafel für alle Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald ununterbrochen erwärmt. Das entspricht der Körpertemperatur eines lebenden Menschen. Durch das Berühren der Platte fühlten sich die Schüler mit den Menschen verbunden, die dort gequält wurden und ihr Leben verloren haben. Die Wärme für die über 51.000 Verstorbenen berührte das Herz.

In nur acht Kilometern Entfernung zur Kulturstadt Weimar hatten die Nationalsozialisten auf dem Ettersberg 1937 ein Konzentrationslager errichtet. Auf dem Gelände steht nun eine Gedenkstätte, durch die die Lehrkräfte die Schüler führten

Das Wetter passte zu den Emotionen. Im Sturm und bei kalten Temperaturen war das Erste die Blutstraße, die aufgrund der Schläge und Erniedrigung den Gefangenen gegenüber ihren Namen erhalten hat. Aufzeichnungen von Erzählungen Überlebender hinterließen Spuren.

Nach dem Betreten des Geländes wurde die Inschrift "Jedem das Seine" auf dem Eingangstor sichtbar. Dieser Spruch wurde allen Gefangenen jeden Tag vor Augen geführt, um sie daran zu erinnern, dass sie es verdient hätten dort inhaftiert zu sein. Vorbei an einer riesigen, mittlerweile freien Fläche, auf der sich einst der Appellplatz und Baracken befanden, gingen die Schüler zum ehemaligen Krematorium. Dort hineinzugehen kostete sie Überwindung.

Als besonders schockierend empfanden die jungen Menschen die Unmenschlichkeit der SS, die auch vor der Inhaftierung von Kindern und Jugendlichen keinen Halt machte.

Die Vorstellung, wie so viele Menschen unter den schlimmsten Bedingungen, ohne Freiheit und menschliche Würde arbeiten mussten, misshandelt, gefoltert, ermordet und in den Selbstmord getrieben wurden, erschütterte alle. Beim Verlassen der Gedenkstätte blieben die Eindrücke noch lange haften. Ein Besuch, der die jungen Menschen erreicht hat. Der 27. Januar ist Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.