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Remagener Nachrichten
Ausgabe 42/2022
Aktuelles
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Die Bandorfer mal wieder unterwegs

An der Nordsee fühlten sich die Mitglieder des St.-Josefs-Vereins Bandorf sehr wohl.

BANDORF. Manfred Nesslauer, mit dem der St. Josefs-Verein all seine Mai-Touren realisiert, wollte den Mitgliedern die Schönheit seiner Heimat zeigen. Kurzfristig musste die Tour pandemie-bedingt abgesagt werden.

Bald kam die Idee auf, an die Nordsee zu fahren. Nachdem ein Quartier in Wiesmoor gefunden und Ziele ausgewählt waren, startete die Reise am 23. September.

Schon auf der Hinfahrt war ein Höhepunkt geplant. Nach einer Jause auf dem Rastplatz steuerte Manfred die Schiffswerft Meyer an. Von weitem sahen alle ein großes Kreuzfahrtschiff der Reederei P&O und vom Parkplatz war die Silhouette der „Arvia“ zu bestaunen. In der Tourist-Zone der Werft erläuterten Filme deren Historie und das Schleusen der Schiffe bis nach Emden. Ein Blick in die Hallen zeigte, wie moderner Schiffbau funktioniert. Danach lernten die Teilnehmer die Hafenstadt Papenburg kennen, wegen der vielen Kanäle auch „Venedig des Nordens“ genannt.

Im Hotel in Wiesmoor wurde die Gruppe mit den Gegebenheiten des Hauses bekannt gemacht. Haus und Küche waren „friesisch“ orientiert. Am ersten Tag stand die Insel Norderney auf dem Programm. Die Fähre brachte die Teilnehmer bei auflaufendem Wasser und heftigem Seegang kurz vor dem Hafen zur Insel. Ein Bummel durch die Kurstadt und eine Fahrt mit einem Bus, begleitet durch fachmännische Infos eines „Insulaners“, machte mit der Landschaft, Ebbe und Flut sowie Besonderheiten der friesischen Inselmenschen bekannt. Zurück am Festland wählte der „Oberlenkungsrat“ die Fahrt via Störtebeckerroute. Am Abend wurden die Reisenden mit Livemusik verwöhnt, einige schwangen das Tanzbein.

Am nächsten Tag erklärte die Stadtführerin, ein in Friesland geborenes und lebendes Lexikon, auf dem Weg nach Wilhelmshaven viele Besonderheiten. Sie berichtete von der Entwicklung der Landschaft, insbesondere während des Torfabbaus, dem Abringen von Landflächen des Meeres durch den Bau von Dämmen und Trockenlegung via der vielen Fleete. In Wilhelmshaven wurden einige Sehenswürdigkeiten angesteuert, darunter das Wahrzeichen der Stadt, die Kaiser-Wilhelm-Brücke, das Deutsche Marinemuseum und die Promenade vor dem Südstrand. Die historischen Leuchttürme weisen noch heute den Schiffen den Weg in den Hafen.

Dann führte der Weg zum Jade-Weser-Port und vorbei an den Wilhelmshavener Häfen. Entlang der Küste steuerte man Hooksiel, Carolinensiel und Neuharlingersiel an, Fischerorte, die sich durch den Tourismus herausgeputzt haben. In den Häfen bestaunten alle die bunten Fischerboote. Das romantische Fischerdorf Neuharlingersiel beheimatet eine Flotte aus zehn Kuttern. Am Abend trat der Wilhelmshavener Chanty-Chor auf. Bekannte Melodien luden zum Mitsingen ein.

Vor 100 Jahren war Wiesmoor endloses Moor, heute ist es eine charmante Kleinstadt mit Erholungs-Flair. Die Gruppe besuchte die Blumenhalle, voll mit bekannten und exotischen Blumen und Pflanzen sowie Wassermusik. Alle bestaunten das „Blumenreich“ mit dem großen Gartenpark. Die "Hauptstraße" lud zum Einkaufsbummel und verleitete zum Verweilen in der Gastronomie.

Zu schnell stand die Rückreise an. Ein letzter Stop war in Bad Zwischenahn am Meer eingeplant, ein blühendes Paradies am drittgrößten Binnensee Niedersachsens. Inmitten der Ammerländer Parklandschaft führen rund 380 Kilometer Wander- und Radwege durchs Moor. Nach der Besichtigung der alten Evangelischen Kirche wurde den Reisenden wieder ein Buffet angeboten. Danach brachte Manfred sie sicher zurück.