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Remagener Nachrichten
Ausgabe 47/2023
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Gut besuchter Tag der Demokratie in Remagen

Bürgermeister Ingendahl warb für den Erhalt von Demokratie und Freiheit

Die Musiker freuten sich über großen Beifall

Bunte Vielfalt in der Rheinhalle

REMAGEN. sm. Der Wunsch nach Frieden und Demokratie kam auch beim diesjährigen „Tag der Demokratie“ am 18. November in Remagen erneut zum Ausdruck. Seit 2012 wird dieser Tag gefeiert, um gegen Rechtsradikale Flagge zu zeigen, die Remagen jahrelang zum Ort eines Aufmarsches machten.

Zum ersten Mal lud das sehr aktive „Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie“ in die Rheinhalle ein; ein abwechslungsreiches Programm brachte viele Stimmen für Vielfalt in Frieden auf die Bühne. Nach dem bereits traditionellen Kripper Friedensspaziergang und dem interreligiösen Gottesdienst in der Friedenskapelle Schwarze Madonna zog es viele in die Rheinhalle.

Dort fanden sie die beliebte „Infomeile“ vor, wo sie mit zahlreichen engagierten Organisationen, Parteien und Vereinen ins Gespräch kommen und sich austauschen konnten. Die Organisatoren freuten sich darüber, dass sehr viele junge Menschen kamen und sich - ganz nach dem Motto der Veranstaltung „aktiv.zukunft.machen“ - auf Begegnungen und Gespräche einließen.

Einen herzlichen Dank richtete Michaela Schmitt vom Sprecherteam des Bündnisses an die „Mobile Beratung Koblenz“ für die Unterstützung bei der Vorbereitung und an andere Unterstützer, wie den Rhein-Ahr-Campus, der auch in diesem Jahr an der FH eine Projektwoche zum Thema Demokratie anbot und mit der kreativen Aktion „Demokratie – auf diese Steine kannst du bauen“ beim Fest vertreten war.

Das HOT Sinzig widmete sich mit einer Mitmachaktion ebenfalls der Bedeutung der Demokratie. Die OKUJA der Kreisstadt bot Infomaterial, Gespräche und mehr und der Weltladen Remagen-Sinzig bewies mit seinem Stand, dass er seit langem die Vielfalt der Welt zum Thema hat.

Eine Ausstellung der „Gedenkstätte Bonn in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln und des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund“ zeichnete die Geschichte von Bonner Juden nach. Bei vielen war Beklemmung darüber zu verspüren, dass die Rechtsextremen derzeit in einigen Regionen Deutschlands erfolgreicher werden und dass die Ablehnung der Demokratie zuzunehmen scheint.

Bürgermeister Björn Ingendahl warb für die Bewahrung der Demokratie als Hüter von Frieden und Freiheit. Es sei wichtig, gegen jede Form von Ungerechtigkeit aufzustehen. Dieser Meinung war man auch bei Amnesty International, wo gegen jede Art von Rassismus protestiert wurde. Hier erhielt man in Form einer Broschüre die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ – die 1948 von den Vereinten Nationen jedem Menschen zugesichert wurden. Ihr erster Satz lautet „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“.

Ein Versprechen, das leider nicht überall auf der Welt eingehalten wird und daher von freiheitsliebenden Menschen immer wieder eingefordert werden muss.

Auf Interesse stieß eine Lesung von Gabriele Keiser, Autorin des Buches „Tatort Rheinbrücke“ mit anschließender Diskussion zu Rechtsextremismus in unserer Region. Mit einer Kunstausstellung stellte sich die Ukrainerin Irina Garshina vor, die seit 16 Monaten in Deutschland lebt und aus eigener Erfahrung um die Bedeutung von Frieden und Freiheit weiß. Etliche Besucher nutzten die Möglichkeit, selbst zu Stiften und Farben zu greifen, um ihrem Wunsche nach Demokratie Ausdruck zu verleihen.

Auch die Musik junger Musiker spielte eine große Rolle. Die Bands „GUTSO“ und „Sinuz“ sowie Stephan Maria Glöckner brachten klangmächtig Stücke zu Gehör, die sich mit den Themen Frieden, Demokratie, Krieg und dem Schutz des Rechtsstaates beschäftigten.

Im Foyer konnte man sich dank vielfältiger leckerer Speisen des Beirates für Migration und des Frauennetzwerks Merida e.V. abwechslungsreich verköstigen.

Der bisherige Einsatz der Bürgerinnen und Bürger und des Bündnisses (nicht nur) beim Tag der Demokratie führte dazu, dass die Rechtsextremen nun im zweiten Jahr die Stadt Remagen nicht mehr mit einem Aufmarsch behelligten. Es wird jedoch wohl auch in Zukunft notwendig sein, Demokratie, Frieden und Vielfalt mit großem Engagement gegen rechtsnationales Gedankengut zu verteidigen.