"Ziehende Landschaft" (r.) R. Rommerscheidt und "Rheinfamilie" A. Schmitz
Die Künstlerinnen Angela Schmitz (l.) und Ricarda Rommerscheidt in der digitalen Collage
REMAGEN. sm. Das Künstlerforum Remagen lud am 27. November zur Vernissage der Ausstellung „Gedankenfluss – Ein künstlerischer Jahreszyklus“ im Basement der Rheinhalle ein.
Die Künstlerinnen Ricarda Rommerscheid (Bonn) und Angela Schmitz (Duisburg) zeigen bis zum 18. Dezember 24 Werke und eine Klangvideokollage.
Gerne nahmen sich die Gäste Zeit, um die Werke zu betrachten, wozu die beiden Künstlerinnen ihre Ideen und Intentionen erläuterten. Irina Wistoff führte mit einem Vortrag in die Ausstellung ein: „In Gedanken, Worten und Werken hat sich der „Gedankenfluss“ zwischen den beiden Künstlerinnen in Bonn und Duisburg an vertrauten Ankerplätzen wie dem eigenen Zuhause, Atelier oder Rheinufer und an Orten wie dem Krankenhaus oder auf dem Beifahrersitz eines Autos seinen ganz eigenen Weg gebahnt. So wie Gedanken, Flüsse und Künstlerinnen dies tun. Sie haben sich vom jeweiligen Gedankenfluss der anderen antreiben, tragen und nähren lassen.“
Die Künstlerinnen hatten im Mai 2021 in Bonn und Duisburg mit je einem Werk begonnen, auf das die andere im Folgemonat mit einem Kunstwerk antwortete. Dieses Wechselspiel ist nun als Malerei, Fotografie, Objekte und Zeichnungen in Remagen zu erkunden. Der Kunstfluss der Werke zog bei der Ausstellungseröffnung die Betrachter in Bann, die aufmerksam das Fließen, Mäandern, Stromauf- und abwärtsziehen sowie das Ineinanderfließen in sich aufnahmen.
Als Klangvideocollage rundeten Ausschnitte eines Briefwechsels der Künstlerinnen die Ausstellung digital ab, realisiert von Fotografin und Videokünstlerin Anne Barth und Journalistin Jane Höck.
Während in der Pandemie die Digitalisierung in der Kunst zunehmend an Bedeutung gewann, schrieben sich die Künstlerinnen ganz bewusst analoge Briefe und sandten sich ihre frisch entstandenen Monatswerke als Fotoausdruck zur weiteren Bearbeitung zu. Sie reflektierten auf künstlerische Art individuelle sowie politische und gesellschaftliche Fragestellungen. Einer der beiden Themenstränge ist die Beschäftigung mit starken Frauen, Diskriminierung von Frauen und Femiziden. Eine weitere Themenströmung knüpft daran an: die Suche nach den eigenen Wurzeln – ihre Bedeutung für das Leben und welche neuen Triebe aus ihnen erwachsen können.
Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr zu sehen.