Hurra, der Rathausschlüssel ist in Möhnenhand
Möhnen eilten von allerorten zum Rathaussturm herbei
REMAGEN. sm. Das Wetter war an Weiberdonnerstag auch in Remagen ein bißchen trübe. Die dortige Möhnengesellschaft um Obermöhn Ulla Fuchs legte es dennoch bestens gelaunt auf die Erstürmung des Rathauses an und zeigte sich von Beginn an siegesgewiss.
Schließlich galt es den Straßenkarneval in Remagen einzuläuten und dabei setzten die jecken Weiber auf bewährte Unterstützung: Fetzige Musik der karnevalistischen Art und flottes Schwenken des Möhnenfähndels erfreuten zahlreiche Zuschauer bei der heiteren Übergabe des Rathauses an die Möhnen.
Zwar stand das Rathaus-Team auf einem Gerüst als engagierte Handwerkermeute bereit, das städtische Revier zu verteidigen. Wenn es auch seit längerem unübersehbar eine Baustelle ist. Allerdings ließ sich Schlüsselmeister Björn Ingendahl als Hausherr die Macht dann doch relativ leicht entreißen. Der Bürgermeister eilte ebenfalls als Mann vom Bau herbei und konnte sich kaum vorstellen, dass die Möhnen ernsthaftes Interesse an so einer „Schrottimmobilie“ haben könnten. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Ulla Fuchs ließ sich jedoch nicht so leicht von ihrem Vorhaben abbringen und alle auf dem Marktplatz - auch die Möhnen aus den anderen Remagener Ortsteilen waren angereist - unterstützten lauthals die Forderung nach dem Rathausschlüssel. Nach witzigem Geplänkel gab der Stadtchef klein bei und lüftete seinen Schutzhelm, um den Schlüssel abnehmen und an die Obermöhn übergeben zu können.
Vergnügt verfolgten die herbeigeeilten Tollitäten und Vertreter der Remagener Karnevalsvereine das muntere Treiben und fanden am Ende den Sieg der Möhnen über das Stadtoberhaupt voll in Ordnung. Das Stadtsoldatencorps intonierte fetzig „Sweet Caroline“ zum Mitsingen, ehe die Möhnen einen fröhlichen Festzug durch die Remagener Straßen starteten. Und am Nachmittag stand dann noch eine tolle Möhnensitzung im Foyer der Rheinhalle auf dem Weiberdonnerstags-Programm.