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Remagener Nachrichten
Ausgabe 9/2024
Aktuelles
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Kundgebung Remagen

Bürgermeister Ingendahl warb dafür, die Demokratie jeden Tag zu leben

Beeindruckende Kundgebung für die Demokratie

REMAGEN. sm. Das Bündnis für Frieden und Demokratie Remagen um seine SprecherInnen Karin Keelan, Michaela Schmitt, Agnes Menacher und Lothar Knothe hat für Frieden und Demokratie schon einiges in Bewegung gesetzt. Am 24. Februar rief es zu einer Kundgebung für Freiheit, Demokratie und Frieden auf und einmal mehr bekannte Remagen Farbe. Nicht erst seit dem jüngsten Erstarken von Hass und Hetze in ganz Deutschland wissen die Menschen in Remagen, dass man rechtsextremen Umtrieben mit demokratischen und kreativen Mitteln heftig begegnen muss, wenn man sie vertreiben will.

Etliche Jahre lud das Bündnis mit Unterstützung vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger im November zum bunten „Tag der Demokratie“. Mit dem Ergebnis, dass die Neonazis schließlich das Feld räumten und Remagen mit ihren höchst unerwünschten Aufmärschen verschonten.

Nun lud das Bündnis im Februar zur Kundgebung „Remagen bekennt Farbe“ auf dem Marktplatz Remagen und wieder kamen zahlreiche Menschen aus der Stadt und aus der Umgebung, um gegen die braune Gefahr zu demonstrieren. Farbig und vielfältig will man in der Stadt bleiben; Demokratiefeinde und Gleichmacher sollen keine Chance bekommen. Deshalb – und weil man gerade in Remagen so seine Erfahrungen mit Rechtsextremisten gemacht hat – gab es einen gut besuchten Informationsstand, an dem sich viele über die wahren Ziele der AfD sowie über die Zunahme und die Gefahren von taktischen Fake-News der AfD schlaumachten. Zudem wies das Bündnis darauf hin, dass am 24. Februar 2024 der zweite Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine war. Karin Keelan begrüßte die Teilnehmer der Kundgebung. Sie sprach sich dafür aus, die Ukraine solange zu unterstützen, wie sie das benötigt und erinnerte an den Tod des russischen Oppositionellen Alexei Nawalny wenige Tage zuvor. Hell brennende Kerzen vor seinem Portrait und eine Schweigeminute ehrten das Opfer politischer Verfolgung, das sich für die Menschenrechte in seiner Heimat eingesetzt hatte. Auch Michaela Schmitt richtete eindringliche Worte an die Menschen auf dem gut gefüllten Platz. Der Erhalt unseres Grundgesetzes, das in diesem Jahr 75 Jahre alt wird, erfordere es, dessen Ideale zu verteidigen. Allen voran stehe der 1. Artikel „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, denn dies sei der Grundgedanke unserer Demokratie.

Bürgermeister Björn Ingendahl hob hervor, dass die Macht in einer Demokratie auf vielen Schultern liegt und es keinen Platz für Unterdrückung geben darf. Die Landtagsabgeordnete Susanne Müller, SPD, dankte allen von Herzen, die derzeit im Land bei Demonstrationen und Kundgebungen für die Demokratie eintreten und mahnte „Ignoranz hat Konsequenzen!“.

Die ukrainische Künstlerin Irina Garshina, Gerhard Schmitt von der Vereinigung „SolidAhrität für Demokratie“, Stadträtin Iris Loosen, Bündnis 90/Die Grünen, sowie Isabel Arens, Bündnis 90/Die Grünen, setzten sich in ihren Ansprachen ebenfalls engagiert für den Erhalt der Demokratie, der Freiheit und des Friedens ein.

Alle Redner konnten sich der Zustimmung der aufmerksamen Menge auf dem Remagener Marktplatz sicher sein und ernteten viel spontanen Beifall. Die Teilnehmer der Kundgebung waren sich einig, dass die persönliche Freiheit eines jeden Menschen unbezahlbar ist. Dass man auf keinen Fall die Demokratie gegen ein dirigistisches System eintauschen will. Und dass ein farben- und menschenfrohes sowie respektvolles Miteinander für ein gutes Leben unabdingbar ist.

Mit Musikbeiträgen wie „Imagine“ - der Friedenshymne von John Lennon - trugen Konstanze Keelan, Voice, und Joschua Zurheiden, Gitarre, zur Kundgebung bei; viele summten oder sangen mit.

So mancher tankte in der Gemeinschaft Zuversicht und ging mit etwas mehr Hoffnung auf die Zukunft nach Hause. Denn das Remagener Bündnis verstand es erneut, aus einer Kundgebung einen bemerkenswerten „Tag der Demokratie“ zu machen.