Das Innere der Glashaus-Galerie im Kurpark Bad Breisig.
BAD BREISIG. Eigentlich sollte ein ins Mondlicht getauchter Kurpark die Kulisse für ein in der Region einmaliges Kunstprojekt sein. Aber einsetzender Regen beendete den Traum schnell. Doch dieser Umstand ließ die gute Stimmung der zahlreichen Gäste bei der Eröffnung der temporär im Park aufgebauten Glashaus-Galerie nicht sinken. Bei der Vernissage waren nicht nur lobende Worte von Robert Czapla (BREISIG.live) und Markus Feix (Karnevalsgesellschaft) zu vernehmen. Auch vielen Bad Breisigern bekannte Klänge waren zu hören.
Czapla und Feix dankten allen, die Anteil an der Umsetzung des Projektes “RheinFunken“ haben: den Künstler*innen, den Geldgebern (u.a. Stiftung Sozio-Kultur, Stiftung Kerpen, Landkreis Ahrweiler, KSK Ahrweiler, Voba RheinAhrEifel, Lotto RLP), der Stadt Bad Breisig (Freigabe des Areals), dem städt. Bauhof (Aufbauhilfe) und der Fa KGT (Überlassung des Glashauses). Eröffnet wurde die Ausstellung und das bürgerbeteiligte gemeinsame Kunstprojekt des Kulturvereins BREISIG.live und der Bad Breisiger Karnevalsgesellschaft "Mir lossen ohs net bang maache“ unter dem Motto “Glashaus-Kultur im Kurpark“. Und darin ist gleich zu Beginn die Installation “Die Heimat als Fremde“ zu bewundern, eine Miniaturlandschaft der Künstlergruppe “eurape.org“ aus Stuttgart. Das Modell erstrahlt in bunten, kräftigen Farben, Glänzende silberne Kugeln sind Landmarken inmitten einer psychedelisch-expressionistischen Farbwelt und der Natur. Von Solarlampen beleuchtet wird in dieser Szenerie wie in einem Science-Fiction-Roman die Landschaft zum Star der Handlung. Über allem erklingt entfernt das Breisiger Heimatlied, eine von Gästen im Herbst 2022 frei interpretierte Version des Liedes “Breisig, Breisig, kleine Perle hier am Rhein“ von Dr. Dirk Pollerberg. Die Visuals stammen von Julia Wenz-Delaminsky und Peter Franck-Oberaspach, der Sound von Christian Eickhoff. Damit bewegen sich die Künstler stets in einem Spannungsbogen zu dem, was die bürgerliche Gesellschaft vermeintlich als Kunst erachtet. Die scheinbare Einfachheit des Modells begegnet hier einem komplexen, emotionalem Thema: Was ist Heimat für mich? Dies führt zu Diskussionen, wie es bereits während der Vernissage deutlich wurde. Damit erfüllen sich Ziel und Hoffnung der Künstler und Veranstalter: Austausch und Anregung zwischen den Bürgern zum Thema “Heimat“. Dass dies gelungen ist bewiesen die Besucher, die mit einem Ohrwurm den Heinweg antraten. “Breisig, Breisig“ sang oder summte so mancher, der aufbrach.