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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 16/2023
Aktuelles
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Kulturbühne holt Kölsches Impro-Theater

Die "Frizzles" haben Unterstützung aus dem Publikum

Ausverkaufter Kulturbahnhof Bad Breisig

BAD BREISIG. (JBS) Am vergangenen Donnerstag gastierte Köln ältestes Spontantheater, die "Frizzles", in den Räumlichkeiten des Jugend & Kulturbahnhof (JuKuBa) zu Bad Breisig im Rahmen der diesjährigen Kulturbühne.

Mit ihrem aktuellen Programm "Komik statt Plastik" zeigten die drei Protagonisten Arndt Cremer (Schauspiel), Andreas Hirschmann (Piano) und Kathrin Piplies (Schauspiel) die Hohe Kunst des Improvisierens.

Ein Keyboard und ganz viel Kreativität reichten dabei aus, um ein abendfüllendes Programm zu präsentieren. In verschiedenen Szenen zeigten die drei Darsteller dem zahlreich erschienenen Publikum ihr ganzes Können.

Hannah Clever von der Tourist Information Bad Breisig eröffnete den Abend und stellte den Zuschauern die Schauspieler vor.

Die "Frizzles" begannen dann pünktlich mit ihrer Show: Ein fiktiver internetbasierter Dialog über das Gürteltier und dem Gesellschaftsspiel Monopoly gipfelte schlussendlich im klamaukbehafteten Nonsens: "Gürteltüre die ein Fahrticket besitzen, dabei auf dem Rücken liegen, ziehen zugleich eine Ereigniskarte, um in Mailand schlussendlich über Los zu gehen." Bei dieser aus der Situation heraus entstandenen Szene waren zahlreiche Lacher garantiert.

Aber auch musikalisch improvisierten die drei Kölner vom Feinsten, sangen sie zuerst im Stile von Rammstein und auch später im Jazz - das Highlight jedoch war dabei ihre Rokoko-Improvisation. Zu leichten Cembalo-Klängen stolzierten Arndt Cremer und Kathrin Piplies über die Bühne und begeisterten die Zuschauer.

So schwadronierten die beiden Protagonisten auch über eine missglückte Moorwanderung, eine unbeliebte Foto-Safari und handgeschnitzte Kerzenständer und verbanden dies mit den zahlreichen Vorschlägen aus dem Zuschauerraum: über Dalli-Dalli, Krimi und Western wurde es schrill und lustig. Der größte Applaus brandete auf, als das Trio einen ganz besonderen Dialog spielte. Der Text kam dabei jedoch zum größten Teil vom Publikum, die in der Pause auf kleinen Zetteln Textbausteine, z.B. elterliche Ratschläge, aufschreiben sollten. "So lang du deine Füße unter meinen Tisch stellst" kam dann völlig unpassend im Gespräch vor, was gerade diese Art Humor besonders auszeichnet. Es wurde zunehmend unsinniger und somit komisch.

Auch beim folgenden Puppentheater waren die Zuschauer gefragt: Auf der Bühne „lenkten“ zwei Besucherinnen die Gliedmaßen der Darsteller.

Teils unbeholfen, teils hölzern agierte das Ensemble und kassierte die nächsten Lacher. Ein toller, improvisierter Abend stellte für die Kurstadt einen sehr gelungenen Auftakt für die diesjährige Reihe mit insgesamt vier Abenden dar.