Bad Bodendorf erhält neues Tourismusgebäude

Baulücke in Bachovenstraße wird „PikoPark“

SINZIG. DG. Das Tourismusgebäude im Bad Bodendorfer Kurpark wurde bei der Flut so stark beschädigt, dass eine Sanierung des Hauses aus dem Jahr 1955 nicht zuletzt auch wegen der Schadstoffbelastung nicht mehr wirtschaftlich wäre. So wurde jetzt zunächst die Bedarfsplanung erstellt, die neben der Tourist-Info und einem Verkaufsraum nun ein weiteres Stockwerk für Belange der Dorfgemeinschaft vorsieht. Die Errichtung wird natürlich Hochwasser angepasst erfolgen, die Barrierefreiheit ist ebenfalls gewährleistet. Auch ist eine Nutzung der Dachterrasse sowie die Anbringung von PV-Modulen vorgesehen. Die Kosten liegen nach ersten Berechnungen bei insgesamt 1,5 Mio. €, wovon nur rund 200.000 € auf die Stadt entfallen, der Rest erfolgt im Rahmen des Wiederaufbaus. Grundsätzlich wurde die erste Planung einstimmig angenommen, die Freigabe der Mittel beschränkte sich aber zunächst auf. 250.000 €, etwas mehr als der vorgesehene städtische Anteil.

Nachdem die Bauruinen am Ende der Bachovenstraße vor Kurzem endlich abgerissen wurden, stellt sich jetzt die Frage der zukünftigen Nutzung. Die Verwaltung schlug einen so genannten PikoPark vor, hierbei handelt es sich um eine kleine grüne Oase inmitten der Stadt. Ein verbesserter Hitzeschutz und verstärkte Frischluftzufuhr im Zuge der Bepflanzung, Starkregenvorsorge und die Beteiligung der Bürger bei der Gestaltung sind nur einige der positiven Aspekte. Außerdem erfolgt eine hohe Bezuschussung, im günstigsten Fall werden die Kosten sogar komplett übernommen. Also eigentlich doch eine tolle Sache. Doch die Ansichten hierzu gingen selbst innerhalb der einzelnen Fraktionen teilweise sehr auseinander. Für die einen ist die Fläche viel zu klein, andere befürchten, dass hier eher eine „Dreck-Ecke“ entstehen könnte, insbesondere bei Veranstaltungen in der Innenstadt. Da gab es dann den Vorschlag, den Kirchplatz doch etwas umzugestalten -wobei die Möglichkeiten wegen des zentralen Veranstaltungsortes hier eher begrenzt sind. Im Ortsbeirat wurde die Angelegenheit auch schon einmal besprochen, wegen der Kürze der Zeit konnte aber kein formeller Beschluss gefasst werden. Hier wird aber zur Schließung der Baulücke eine erneute Bebauung favorisiert. Das sahen auch eine Vielzahl von Ratsmitgliedern so. Die nachfolgende Abstimmung hätte dann auch kaum knapper ausgehen können: Mit 15 zu 13 Stimmen fand der Verwaltungsvorschlag gerade noch eine hauchdünne Mehrheit. Breite Zustimmung fand aber der Ergänzungsvorschlag, den direkt angrenzenden Bereich „Im Allen“ mit in die Konzeption aufzunehmen. Positiv aufgenommen wurde auch das vom VRM geplante Fahrrad-Verleihsystem. Als Stationen hierfür sind die Bahnhöfe Sinzig und Bad Bodendorf sowie der Sinziger Markt vorgesehen.