Mit Johann Sebastian Bach ins neue Jahr

Sven Scheuren, Konzertorganist und -pianist, stellte den hochrangigen Komponisten des Barock und einstigen Thomaskantor vor

BAD BREISIG. Es verdient der besonderen Anerkennung und Worte des Dankes an Bernd Lang und seine Kollegen von Forum Kultur Bad Breisig. Jahr für Jahr - dieses Mal nach zwei Jahren Corona – werden hochrangige Veranstaltungen organisiert.

Seit über 25 Jahren gelingt es, mit abwechslungsreichen Programmen die Menschen im Herzen zu berühren, insbesondere in der Vorweihnachtszeit auf der Schäferhütte, und auch in der Nachweihnachtszeit zum neuen Jahr in der idyllisch hergerichteten Residenz des Rhein-Hotels in Bad Breisig.

Sven Scheuren aus Bell/Eifel, auch Organist in St. Marien Bad Breisig, und längst anerkannter Konzertorganist und -pianist mit einer bemerkenswert ausgestatteten künstlerischen Vita, startete hochtourig ins neue Jahr mit einer fundierten und kompetenten biografischen und musikalischen Vorstellung des großen Barockmusikers Johann Sebastian Bach.

Die Chronologie der Schaffensstationen des großen Meisters, die Sven Scheuren äußerst fachkundig vortrug, beinhalteten auch für fachkundige Zuhörer Überraschungen, wurde nämlich der Bogen gespannt von Arnstadt über Lübeck (1705) und Köthen (um 1711), natürlich Leipzig nicht ausgelassen, bis hin nach Bad Breisig.

Im Oktober 1705 besuchte Bach den genialsten Organisten und Komponisten der Zeit - wie Bach es selbst ausdrückte - Dietrich Buxtehude. Neben dem Studium lernte Bach in Lübeck den norddeutschen Orgeltyp kennen. Einer der wichtigsten Orgelbauer und Repräsentanten dieses Lübecker Orgeltypus sind Orgelbauer Scherer (um 16./17. Jahrhundert ) und die Schule um Arp Schnitger. Die um 1750 in Aurich errichtete Orgel erreichte nämlich rund zwei Jahrhunderte später St. Marien. Bach, der Buxtehude und die Norddeutsche Orgelschule schätzte und von Jugend an studierte, hätte - nach Ansicht Sven Scheuren‘ - führwahr heute seine Freude an der Orgel in Bad Breisig.

Höhepunkte des Konzert-Nachmittags waren die genialen Interpretationen des Künstlers, der in der „Partita c-Moll BWV 826“, der „französischen Suite G-Dur BWV 816“ der „Choralbearbeitung für Klavier BWV 639 - Ich ruf zu dir Herr Jesu Christ“, sowie mit der „Chromatischen Fantasie und Fuge BWV 903“ , seine filigrane Technik eindrucksvoll unter Beweis stellte, wobei insbesondere die geniale Beherrschung der permanent auftretenden 16tel- bzw. 32tel-Notenverläufe herausragend vom Pianisten gemeistert wurden. Sven Scheuren hat sich mit seiner bewiesenen Virtuosität in die elitäre Riege der weltberühmten Bach-Interpreten , wie bspw. Glenn Gould, eingereiht.

Das fachkundige Puplikum rang Scheuren nicht nur eine Zugabe (Air D-Dur aus Orchestersuite) ab, sondern auch das Versprechen, konzertant auf der Schnitger-Orgel in St. Marien Bad Breisig in Bälde Johann Sebastian Bach erklingen zu lassen.[Wilfried Schäfer]