SINZIG. DG. Die durch die Flut nicht mehr nutzbare Mensa auf dem Schulgelände des Sinziger Schulzentrums sollte nach einem Ratsbeschluss aus 2022 ursprünglich am gleichen Standort neu errichtet werden. Inzwischen kamen aber Überlegungen hinzu, die Mensa um eine Stadthalle zu erweitern. Hierfür sind rund 300 m² eingeplant, was bei einer Bestuhlung für etwa 370 Besucher ausreicht. Dieser Plan war nicht ganz unumstritten, da Interessenkollisionen hinsichtlich der unterschiedlichen Nutzung befürchtet wurden. Da jedoch die allermeisten Veranstaltungen außerhalb der Schulzeit stattfinden, sahen die meisten Ratsmitglieder hierin kein großes Problem. Nach den Vorplanungen sollen Mensa und Stadthalle, ergänzt um noch einige Funktionsräume für die Schule, nun auf den Sanitärtrakt der Regenbogenschule draufgesetzt werden. Vorteil ist, dass keine weiteren Flächen versiegelt werden und auch kein Freiraum für die Schüler wegfällt. Durch den Einbau eines Aufzuges und die direkte Anbindung an die Schule ist diese dann auch barrierefrei nutzbar. Die Kosten für die Mensa belaufen sich auf knapp 6 Mio. Euro, für die Erweiterung als Stadthalle kommen nach ersten Schätzungen noch einmal 1,3 Mio. Euro dazu. Die Maßnahme kann im Rahmen des Wiederaufbauprogramms gefördert werden. Für die Stadthalle ist dann allerdings Voraussetzung, dass der Helenensaal nach Fertigstellung nicht mehr als Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Die Verwaltung denkt hier an einen Verkauf dieses Objektes, dessen Erlös mit zur Finanzierung der Stadthalle beitragen kann. Bei nur einer Gegenstimme und wenigen Enthaltungen stimmte der Rat der Vorlage zu.
Sofia Lunnebach von der Gesellschaft für Wiederaufbau (GeWi) gab anschließend einen umfangreichen Sachstandsbericht zu einzelnen Maßnahmen. So wird in der Sporthalle voraussichtlich bereits in diesem Jahr ein eingeschränkter Betrieb möglich sein. Die Sanierung der Grundschule steht kurz vor dem Abschluss. Für das Thermalbad liegt eine Konzeptstudio vor, die jetzt abgestimmt werden soll. Auch an den verschiedenen Sportanlagen und Spielplätzen tut sich etwas. Aufgrund der Fülle von Maßnahmen nimmt das alles aber auch noch einige Zeit in Anspruch.
Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen stimmte der Rat mit großer Mehrheit der Einführung eines Klimaanpassungsmanagements zu. Bei einer Förderung von mehr als 200.000 Euro kommen auf die Stadt noch rund 54.000 Euro als Eigenanteil hinzu. Neben der Einbindung externen Fachwissens ist die zunächst auf zwei Jahre befristete Einstellung einer entsprechenden Fachkraft hierin enthalten. Nähere Erläuterungen über Aufgabenschwerpunkte gab Ferdinand Koch, der bei der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hierfür eingestellt wurde. Hintergrund ist, dass im Zuge des Klimawandels extreme Wetterlagen mit entsprechenden Schadenereignissen in Zukunft sicher häufiger auftreten können.