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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 21/2023
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70 Jahre Heimatmuseum Sinzig

Der große Saal im Sinziger Schloss war bei der Feierstunde voll besetzt.

Neue Dauer-Ausstellung eröffnet

SINZIG. DG. 70 Jahre Heimatmuseum, das muss doch gefeiert werden. Und so war der große Saal im Sinziger Schloss denn auch voll besetzt, als zur Einstimmung zunächst nur leise Gongschläge zu hören waren. Verantwortlich hierfür war der Künstler Friedhelm Pankowski aus Nierendorf, der mit seinen Klangschalen diese vielleicht etwas fremd wirkenden Töne erzeugte, die dem Ganzen aber einen sehr sinnlichen Rahmen gaben. Bürgermeister Andreas Geron eröffnete den Festakt und gab einen kurzen Abriss der Geschichte des Museums. Initiator war Sinzigs ehemaliger Bürgermeister Franz Josef Zimmer, der das Museum 1953 zunächst im alten Rathaus eröffnete. 1956 fand dann der Umzug ins Schloss statt, wo deutlich mehr Platz für die inzwischen gewachsene Zahl von Exponaten war. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Sammlung neu geordnet und die Leitung des Museums wechselte mehrfach, ehe Agnes Menacher Mitte der 80er Jahre die Leitung nunmehr fast 40 Jahre innehat und in der Zeit einiges bewegt hat. Friedhelm Münch als Vertreter des Kreises sieht in dem Museum ein weiteres Highlight der hiesigen Museumslandschaft und appellierte abschließend: „Ein Museum ist nie fertig. Geschichte wird immer fortgeschrieben. Bleiben Sie interessiert.“ Hardy Rehmann wies darauf hin, dass der Stadtrat trotz einer insgesamt angespannten Haushaltslage eine „sehr geschlossene Meinung zum Erhalt des Gebäudes“ habe. Gleichzeitig warb er für weitere Mitglieder im Verein. Agnes Menacher versicherte, dass gerade die neue Abteilung allen Erfordernissen eines modernen Museums entspricht. Ihr besonderer Dank galt den vielen Leihgebern der einzelnen Exponate und dem Team der Landesarchäologie und der Liebenstein-Gesellschaft für die fachliche Beratung. Besonders trifft dies auf Gabriel Heeren zu, der maßgeblich die Ausstellung konzipiert und unzählige ehrenamtliche Stunden dabei geleistet hat. Friedhelm Brandau, zusammen mit Manfred Gappe einer der vielen Leihgeber, berichtete, dass er sich schon früh für römische Ausgrabungen interessiert habe. Beide haben auf den Feldern viele Einzelstückchen gefunden, wovon einiges auch zusammenpasste. „Wir müssen dat Zeug ins Museum geben“, lautete seine Feststellung. „Faustkeil – Ziegel – Bilderschüssel -Archäologische Spurensuche an Rhein und Ahr“ ist der Titel der neuen Ausstellung. Die damalige römische Manufaktur in Sinzig für „Terra Sigillata“, ein rotglänzendes Tafelgeschirr, belieferte im Übrigen den gesamten unter römischer Verwaltung stehenden Bereich Germaniens. Der Brennofen, von dem ein Modell in der Ausstellung zu sehen ist, konnte mit einer Temperatur von 950 Grad gefahren werden. Abschließend konnten die Gäste die Ausstellung im 2. Obergeschoss in Augenschein nehmen und sich an einem kleinen Büfett ein wenig stärken. Die Stadt kann stolz sein auf das Schloss und die neue Ausstellung im Heimatmuseum.