Der Vorsitzende der Aktivgemeinschaft, Peter Krupp (am Mikro) eröffnete mit Bürgermeister Andreas Geron (2. v.li.) und dem Vorstand das diesjährige Stadtfest "Sprudelndes Sinzig"
DIE Kölner Mundartgruppe, die original "Bläck Fööss" brachten viele altbekannte Liedchen, bei denen das Publikum begeistert mitsang
SINZIG. DG. Das war kein seichtes Sprudeln, was die Aktivgemeinschaft „Wir sind Sinzig“ zusammen mit dem Bürgerforum beim Stadtfest auf die Beine gestellt hatte, da waren schon richtige Fontänen an Highlights zu erleben. Bei herrlichem Sommerwetter tummelten sich unzählige Besucher aus Nah und Fern auf der Festmeile, um neben Angeboten aus Handel und Gewerbe die vielfältigen Veranstaltungshöhepunkte zu besuchen. Am Freitagabend, lange vor der offiziellen Eröffnung, war der Kirchplatz voll von fröhlichen Menschen, die DJ Fosco mit kölschen Liedern auf die bevorstehenden Höhepunkte perfekt einstimmte. Peter Krupp, Vorsitzender der Aktivgemeinschaft, gab dann den offiziellen Startschuss und stellte das Programm vor. Sein besonderer Dank galt den vielen Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht stattfinden könnte. „Das alles machen Ehrenamtliche möglich, und das ohne ein Eintrittsentgelt. Das ist doch einen dicken Applaus wert,“ so Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron, der abschließend noch aufforderte: „Kaufen Sie lokal!“ Es tat sich was auf der Bühne, kurz darauf fegte Nici Kempermann, Power-Frontfrau der Kölsch-Rockband „Kempes Feinest“, über die Bühne und brachte den Platz mit ihren Songs so richtig in Wallung, beste Voraussetzung für das folgende Programm. Und dann kamen sie: Die original „Bläck Fööss“, die Kölner Kultband schlechthin! Gegründet 1970 hat die Gruppe ihr Gesicht allerdings verändert: Generationsbedingt ist keiner mehr aus der „alten“ Riege dabei, aber die Lieder sind geblieben: Gleich zu Beginn „steit ne ahle Mann vür d`r Weetschaftsdüür“, was viele begeistert mitsangen. Die „Kaffeebud“ war ebenso zu finden wie „Unser Stammbaum“, „Ming eetste Fründin“ oder die Buure in Birkesdorf. Sehr stimmungsvoll dann „Du bes die Stadt“, und was natürlich nicht fehlen durfte: „Mer losse d`r Dom in Kölle“ aus dem Jahr 1973. Ohne Zugabe kamen die Jungs nicht von der Bühne. Übrigens: Die „Fööss“ haben ihre sonst übliche Gage wegen des Benefizcharakters der Veranstaltung deutlich reduziert! Zum Abschluss des Programms hielt die Kölsch-Cover Band „Mir sin jeck“ den Stimmungspegel noch einmal auf hohem Niveau. Am Samstag war zunächst das „Interkulturelle Fest“ auf dem Kirchplatz angesagt. Türkische oder portugiesische Spezialitäten, African Food oder ein Stand mit alevitischer Küche vermittelten neben heimischen Angeboten internationales Flair. Mit dabei waren Kita Spatzennest, HoT, „Weltladen“ und „Beirat Migration.“ Musik und Tanz standen dann im Focus der zahlreichen Gäste: Zwei kurdische Musiker aus Syrien zauberten auf Gitarren ähnlichen Instrumenten eine sehr fremdländisch klingende Musik. Der Sinziger Younes El Battahi wusste mit seiner Gitarre zu begeistern und Batida de Samba aus Sinzig brachte wie üblich ordentlich Rhythmus auf den Platz. Der kolumbianische Kulturverein „Yanacona“ aus Frankfurt zeichnete mit seinen Tänzen, bei denen herrlich bunte und feine Kostüme das Auge verwöhnten, südamerikanisches Flair auf die Bühne, ehe „Rancho Folclorico Portugues“ aus Mainz dem optisch und musikalisch nicht nachstand. Zum Ende „Mamafrica“ mit Percussion vom Feinsten, ein Rhythmus, der ins Blut gehen konnte. Ein gemischter Chor aus Freudenberg gab unterdessen auf der kleinen Bühne Volkslieder zum Besten. Abends wurde es auf dem Kirchplatz wieder rockig. Zunächst „Cross Tie Walker“, eine CCR-Tribut Band mit etwas sanfterer Rockmusik, zum Schluss „Factory Reset“ aus Sinzig mit ordentlichem Hardrock. Der Sonntag stand eher im Zeichen der Familie: Morgens Frühschoppen, begleitet von einer Mannstarken Blaskappelle der Feuerwehr aus Viersen. Feuerwehr, DRK und THW sowie die Wassersportler hatten Stände aufgebaut. Ein kleiner Geschicklichkeitsparcours des TV 08 und eine Hüpfburg boten Abwechslung für die Pänz, ebenso wie das Mitmachprogramm von „Herr Jan“, der mit „Elternative Kindiemucke“ die Kleinen vor der großen Bühne zum Mitmachen animierte. Die Kindertanzgruppe der Magic Majorettes und die Showtanzgruppe der Närrischen Buben vervollständigten die Auftritte. Wer sein Outfit etwas verändern wollte, fand beim Kinderschminken eine gute Gelegenheit. Ganz spontan zugesagt -ohne Gage- hatte die Gruppe aus der Remagener Kulturwerkstatt „Best of Musical“, die mit bekannten Melodien, gesanglich spitze und mit einer perfekten Perfomance, über den Markt fegte. Ein Stadtfest mit einem vielfältigen Programm, das in näherer Umgebung seinesgleichen sucht. Hierfür der Aktivgemeinschaft, Bürgerforum und der Stadt ein ganz besonderes Dankeschön, verbunden mit der Hoffnung, dass es auch im nächsten Jahr in Sinzig wieder ordentlich sprudelt.