Landrätin Cornelia Weigand überreicht dem Vereinsvorsitzenden Ulrich Stumm eine Ehrenurkunde.
Bestandsaufnahme im Ahrtal.
KREIS AHRWEILER. DG. Was 1999 mit einer noch losen Interessengemeinschaft ehemaliger Eisenbahner begann, hat sich inzwischen zu einem etablierten und allseits geachteten Verein gemausert, der in diesem Jahr sogar als „gemeinnützig“ anerkannt wurde. Vereinsziele sind Verbesserungen für Fahrgäste hinsichtlich Fahrpläne und Ausstattung der Haltepunkte. Durch viele persönliche Kontakte ist der Verein gut vernetzt und steht in regem Austausch mit der Deutschen Bahn und ihren Abteilungen. Der Wiederaufbau der Bahn nach der Flutkatastrophe ist ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit und wird durch konstruktive Vorschläge unterstützt. Neuestes Projekt ist die Errichtung eines Museums, in dem die Geschichte der Ahrtalbahn und die frühere technische Ausstattung gezeigt werden soll, ergänzt um multimediale Infos und Vorführungen. Der endgültige Standort steht noch nicht fest, im Raum stehen das alte Stellwerk am Ahrweiler Bahnhof sowie Räume im Bahnhof Bad Bodendorf. Die Ahrtalbahnfreunde sind aber guter Dinge, dass die Eröffnung Ende 2025 erfolgen kann.
Wie begeht man am besten ein solches Jubiläum? Ein kleiner Festakt muss natürlich sein, zur Einstimmung hatte die VR Bank RheinAhrEifel garniert mit kleinen Snacks und Getränken in die Räume der Bad Neuenahrer Geschäftsstelle eingeladen. Christian van den Loo von der VR Bank zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des Vereins und überreichte einen Scheck über einen namhaften Betrag quasi als Startkapital für das geplante Museum. Vorsitzender Ulrich Stumm ließ die Entstehung und Geschichte des Vereins noch einmal kurz Revue passieren, bevor Landrätin Cornelia Weigand insbesondere auf die Schäden durch die Flut einging. Sie sah in der Wiederherstellung der Bahnstrecke eine große Herausforderung. Dies sei auch im Hinblick auf den Tourismus im Ahrtal ein ganz wichtiger Schritt, und beim Museum handele es sich um regionale Bahngeschichte zum Anfassen. Sie dankte den Verantwortlichen des Vereins für ihr Engagement und überreichte eine Ehrenurkunde des Kreises. Rudi Frick (Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler) bestätigte dem Verein, dass durch sein Engagement die Bedeutung der Ahrtalbahn deutlich gemacht werde. Thorsten Müller vom Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV) berichtete mit einigen Beispielen von eigenen negativen Erfahrungen beim Bahnfahren und wünschte sich etwas mehr Sensibilität für die Fahrgäste. Als draußen zwei historische Busse der befreundeten Stadtwerke Bonn aus den Achtzigerjahren vorfuhren, machte sich die ganze Gesellschaft auf zu einer informativen und abwechslungsreichen Fahrt die Ahrstrecke entlang.
Edgar Steinborn fungierte nun als Moderator und gab im weiteren Verlauf interessante Informationen zum derzeitigen Ausbaustand. Erster Halt war der Endpunkt der Ahrtalstrecke in Ahrbrück, wo Ortsbürgermeister Walter Radermacher der Gruppe einiges aus der Geschichte des Bahnhofs und von den Ereignissen der Flut erzählte. Weitere Stationen waren Altenahr, Mayschoß und Dernau, wo sich die Gruppe vom Fortgang der Bauarbeiten überzeugen konnte. Am Bahnhof Ahrweiler war dann Endstation. Hier empfing auf dem Gelände der Ahrweiler Tafel die Kreissparkasse Ahrweiler mit Dieter Zimmermann an der Spitze die Ahrtalbahnfreunde. Er sieht in dem Wiederaufbau der Ahrtalbahn quasi ein Leuchtturmprojekt für den Tourismus an der Ahr und dankte für das Engagement des Vereins mit einem Scheck über einen ebenfalls bedeutsamen Betrag. Da die Räumlichkeiten für das Museum noch nicht klar sind, bot er den Ahrtalbahnfreunden die -vorläufige- Nutzung des Bahnhofs in Bad Bodendorf an. Vereinschef Ulrich Stumm bedankte sich und war erfreut über die Möglichkeit, mit dem Museum schon einmal starten zu können. Ein ereignisreicher und informativer Tag ging zu Ende.
[Quelle: Pressemeldung Ahrtalbahnfreunde]