Die Kleinsten begeistern immer
Das Prinzenpaar der Caritas-Werkstätten: Heinz-Josef I. und Birgitt I.
Hoch hinaus ging es beim Tanzpaar Laura Leyendecker und Basti Loch
Nun hat sie doch einen Tanzmajor gefunden, der sie auch trägt (Andrea Klapperich bei ihrem Vortrag)
Das Bad Breisiger Prinzenpaar Peter III. und Drea I. gab sich mit großem Gefolge im Helenensaal die Ehre
SINZIG. DG. Nach der Pandemie-Zwangspause konnten Bürgermeister Andreas Geron und Ortsvorsteher Gunter Windheuser endlich wieder die älteren Bürger zur zünftigen Fastelovendsitzung willkommen heißen.
Karnevals-Urgestein Hans-Peter Floter führte wie immer schwungvoll durchs Programm und ging mit dem „Närrischen Protokoll“ auch selbst in die Bütt. Hier sprach er in Reimform, pointiert, manchmal deftig, so einige Problemchen an. „Alter ist nicht die Zahl der Jahre, Alter ist nicht das Grau der Haare, alt ist, wenn man den Humor verliert und sich für nichts mehr interessiert“, leitete Andreas Geron seine Begrüßung ein. Weitere Grußworte kamen von Gunter Windheuser, Pfarrer Frank Werner, Obermöhn Claudia Busch und KG-Chef Michael Kappl, der einen „fetten Dank“ an die Helfer der AWO aussprach, die emsig Gäste mit Kuchen und Getränken versorgten.
Ein buntes Bild auf der Bühne, als die närrischen Formationen sich präsentierten. Besonderer Beifall galt den Kindertanzgruppen der Närrischen Buben, die mit Feuereifer und ordentlich Schwung in den Beinen ihre Tänze vorführten. Mit dabei waren die Musizierenden von Freiweg, die den närrischen Tross beim Ein- und Ausmarsch begleiteten. Ansonsten gestalteten die Rhein-Ahr Spatzen den musikalischen Teil. Sinzig ist zwar in dieser Session nicht „prinzig“, aber so ganz ohne ging es doch nicht. Das Prinzenpaar der Caritas-Werkstätten, Heinz-Josef I. und ihre Lieblichkeit Birgitt I. präsentierten sich auf der Bühne. Und zu später Stunde nahmen die Bad Breisiger Tollitäten Peter III. und Drea I. mit großem Gefolge nebst Spielmannszug und Blau-Roten Funken die Bühne ein.
Freiweg und die Musiker der Nachbarstadt agierten gemeinsam. Prinz Peter stellte gleich die Verbindung zu Sinzig her, denn die Prinzessin ist ein echtes „Sinziger Mädchen“, Tochter von Willi Welsch, der lange den Rhein-Ahr Spatzen angehörte. Keine Sitzung ohne Tanzpaar. Hier stellten Laura Leyendecker und Basti Loch erneut ihr Können unter Beweis. Zur Melodie „Das ist die Berliner Luft“ ließen auch die Mädels der Damengarde ihre Beine ordentlich wirbeln. Dass auch in Bad Breisig getanzt wird, stellte das Kinder- und Jugendkorps der Nachbarstadt eindrücklich unter Beweis.
Es wurde etwas exotisch, als die Magic Majorettes in schrill pinkfarbenen Kostümen nach spanischen Klängen über die Bühne fegten. Besonders effektvoll bei abgedunkelter Bühne beleuchteten Stäbe. Dann erschien ein ganz besonderer Tanzmajor auf der Bühne: Andrea Klapperich, ein leicht kräftiges Mädchen, bedauerte in ihrem Vortrag, dass sie zunächst keinen Tanzmajor für sich gefunden habe. Letztlich konnte sie sich doch einen angeln, köstlich in Wort und Mimik. Der Chor der Stadtmaure-Möhne hatte auf bekannte Lieder wie „Dat es Heimat“ oder „Unser Stammbaum“ auf Sinzig umgemünzte Texte intoniert, bei denen der Refrain begeistert mitgeschmettert wurde. Lachsalven am laufenden Band produzierte Jochen Moll als Senzije Feuerwehrmann, in dem er einige Interna der Wehr ausplauderte. Bevor die Showtanz-Gruppe der Närrischen Buben zum Abschluss ihr neues Programm „Die Goldenen Zwanziger Jahre“ präsentierte, bei dem Akrobatik und Anmut zugleich begeistern konnten, wurden mit Anni Linke und Albert Fischer noch die ältesten Gäste mit einem Blumenstrauß und einer Flasche Wein geehrt. Leider blieben im Gegensatz zu früheren Jahren einige Tische unbesetzt, vielleicht doch noch eine Folge der Pandemie. Schade, das Programm hätte ein volleres Haus verdient.