Studierende des RheinAhrCampus Remagen ernten Gemüse auf dem Marktgarten Kukurudza in Roisdorf. V.l.n.r: Marina Nasibova, Vasiliki Tsapali, Sebastian Berg
REMAGEN. Im Sommersemester 2023 begrüßte der RheinAhrCampus Remagen wieder zwanzig internationale Studierende aus zehn verschiedenen Ländern, die inzwischen Remagen und das Rheinland zu ihrer zweiten Heimat erklärt haben. Zum Abschied ihres Auslandssemesters haben die internationalen Studierenden ein International-Dinner im Rahmen einer „GreenErasmus-Initiative“ organisiert, bei dem sie die Möglichkeit hatten, ihren Dank und ihre Liebe zur Region und für die neuen Freundschaften zum Ausdruck zu bringen.
Dafür fuhren die internationalen und regionalen Studierenden vergangene Woche, trotz leichten Regens, mit dem Zug zum Marktgarten „Kukurudza“ in Roisdorf, um dort nachhaltig angebautes Gemüse selber für das Abschiedsessen zu ernten, daraus typische Gerichte aus ihrer Heimat zu kochen und anschließend gemeinsam wie eine internationale Großfamilie das Abschiedsessen zu genießen.
Bei Marina Nasibova aus Georgien/Aserbaidschan kam spontan ein Gefühl der Geborgenheit auf: "Ich bin in einem kleinen Dorf in Georgien geboren und aufgewachsen, aber seit ich mein Studium begonnen habe, hatte ich leider keine Zeit oder Gelegenheit mehr, mit meiner Familie im Garten zu arbeiten. Heute fühle ich mich plötzlich wieder wie zuhause. Es ist schon erstaunlich, wie die Arbeit im Garten Menschen aus der ganzen Welt vereinen kann."
Für Vasiliki Tsapali aus Griechenland war das alles ganz neu: "Ich hatte noch nie zuvor gegärtnert und war völlig begeistert, selbst Gemüse zu ernten und es dann selbst zu kochen - alles mit unseren eigenen Händen! Es war ein tolles Gefühl als wir zusammen aßen, und das Essen schmeckte echt köstlich. Ich hoffe, diesen nachhaltigen Lebensstil beizubehalten und überlege sogar, in Griechenland meinen eigenen kleinen Garten anzulegen."
Mit schweren Kisten voller von Zucchinis, Auberginen, Chilis, Paprika und vielen weiteren Gemüsesorten fuhren die Studierenden gemeinsam zum Jugendbahnhof Remagen, um indisches Curry, ukrainische Deruni, aserbaidschanischen gegrillten Salat und weitere internationale Gerichte zuzubereiten. Die Teilnehmenden waren sehr glücklich über die Unterstützung des Jugendbahnhofs in Remagen. Die Studierenden hatten dort Zugang zu einer voll ausgestatteten Küche und alle 25 Gäste aus 15 verschiedenen Ländern konnten gemeinsam essen und Unterhaltungen über Interkulturalität und Nachhaltigkeit in deutscher und englischer Sprache führen.
Die Projektleiterin des GreenErasmus-Projekts am Remagener Campus der Hochschule Koblenz, Natalia Obikhod aus der Ukraine, fasste zusammen: "Bei GreenErasmus dreht sich alles um die Verbindung von Menschen aus der ganzen Welt mit unserer wunderschönen Natur an Rhein und Ahr. Die heutige Veranstaltung hat uns geholfen mehr über regionale und ökologische Lebensmittelproduktion zu lernen und über das Thema Nachhaltigkeit in unseren Heimatländern nachzudenken. Durch GreenErasmus-Initiativen können wir das Bewusstsein für Nachhaltigkeit unter jungen Erasmus-Studierenden weltweit stärken."