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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 33/2022
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"Die Hoffnung stirbt zuletzt"

Paul Weber aus Lahnstein (seit 16 Jahren Mitradler), Heike Boomgaarden (SWR), Karl-Heinz Zaborski (Sayn) und Peter Labonte (Alt-OB von Lahnstein)(v.r.)

Einfahrt der Radler zur Rheinpromenade

Wolfgang Schmidgen aus Bad Breisig, lokaler Kümmerer der Vor-Tour - erschöpft aber glücklich

Fröhlicher Cancan der RadlerInnen

VOR-TOUR der Hoffnung in Bad Breisig

BAD BREISIG.AK. Große Augen machten Passanten, als am Montag, 8. August gegen 17 Uhr die beschauliche Bad Breisiger Rheinpromenade von über 100 RadlerInnen bevölkert wurde. Heike Boomgaarden, Moderatorin des SWR, hatte ihr Gartenmobil samt Pflanzen aufgebaut und animierte die interessierte Bevölkerung zum Willkommensklatschen.

Bürgermeister Marcel Caspers begrüßte den Radfahrertross und betonte die Bedeutung dieser 25. Vor-Tour der Hoffnung, während er einen Spendenscheck der Stadt an deren Organisator Jürgen Grünwald überreichte.

Die Vor-Tour der Hoffnung ist die größte privat organisierte Benefiz-Radtour von RLP und sammelt Spendengelder für Behandlung und Betreuung krebskranker und bedürftiger Kinder. Was 1996 mit zwei Radlern und einem Spendenerlös von 4500 DM begann, entwickelte sich zuletzt zu einer karikativen Radtour mit 170 RadlerInnen, darunter vielen Prominenten aus Sport und Politik, und einer Spendensumme von fast 600.000 Euro. Mit diesen Geldern werden u.a. neue Behandlungskonzepte krebskranker Kinder, ambulante Weiterbehandlung und Unterstützung von betroffenen Eltern und Selbsthilfegruppen finanziert. Der „Bunte Kreis Rheinland“ der vorort einen Informationsstand an der Rheinpromenade aufgestellt hatte und mit Kinderstationen von sieben Kliniken zusammenarbeit, gehört zu den geförderten Einrichtungen. Während vor 30 Jahren leukämiekranke Kinder eine Überlebenschance von nur 60 Prozent hatten, können auch dank dieser Hilfen nun fast 90 Prozent der betroffenen Kinder überleben.

Peter Labonte, der langjährige Oberbürgermeister von Lahnstein und seit Jahren Teilnehmer der Vor-Tour, erzählte von den persönlichen Beweggründen seines Engagements: So musste er 1964 als zehnjähriger Junge erleben, wie sein kleiner Bruder an Leukämie starb.

Der Bad Breisiger Verantwortliche und Kümmerer der Vor-Tour Wolfgang Schmidgen sammelte auf der Bühne weiterhin Spenden für die gute Sache ein, darunter einen Scheck über 5.000 Euro von der Volksbank RheinAhrEifel, während die gute Stimmung der TeilnehmerInnen durch Cancan-Tanz und Polonäse ihren Ausdruck fand.

Auch die Landesregierung war im Radfahrertross vertreten: Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Fabian Kirsch betonte im kurzen Gespräch die Bedeutung dieser karikativen Aktion. Darüber hinaus freue er sich, bei der vorherigen Etappe durchs Ahrtal den Aufbaufortschritt nach der Flutkatastrophe wahrgenommen zu haben.

Nachdem sich die RadlerInnen am bereitgestellten Imbiss mit Speisen und Getränken gestärkt hatten, verließen sie nach einer Stunde wieder Bad Breisig in Richtung Koblenz – als Schlussfahrer Hans-Peter Durst, zweifacher Goldmedaillengewinner der Paralympics von Rio 2016.