125 Jahre - ein lange Zeit für den rührigen Verein
Ob draußen oder drinnen, jeder fand in der gemütlichen Hütte seinen Platz.
Alfons Friedsam nahm aus den Händen des Vorsitzenden Guido Reckhaus den geschnitzten Wandersmann in seinen endgültigen Besitz
SINZIG. DG. Die Sonne strahlte mit den gut 50 Vereinsmitgliedern um die Wette, als der Sinziger Eifelverein in der Grillhütte des Bad Bodendorfer Heimat- und Bürgervereins sein 125-jähriges Jubiläum beging.
Der Erste Vorsitzende Guido Reckhaus erinnerte bei seiner Begrüßung an die Geschichte. Der Eifelverein wurde 1888 im Kursaal von Bad Bertrich gegründet. Nach und nach bildeten sich zahlreiche Ortsgruppen, in Sinzig bereits 1897. Diese wurden mit der Erstellung eines Wander-Wegenetzes mit Wegweisern, Bänken und Schutzhütten betraut. Bis heute prägt diese Infrastruktur.
Tradition verpflichtet, so hat die Sinziger Gruppe zusammen mit den Freunden aus Strohn (Vulkaneifel) eine Ruhebank gestiftet, die von den „Rüstigen Rentnern“ gebaut und am Ahrtalweg in der Nähe des Schulzentrums aufgestellt wurde. Reckhaus erinnerte noch einmal an Walter Schmidt, der über lange Jahre als Vorsitzender die Geschicke des Vereins geprägt hatte. Ein besonderer Dank galt auch der Ehrenvorsitzenden Renate Herzog für die geleistete Arbeit sowie allen anderen Mitgliedern, die in unterschiedlichen Funktionen zum Wohle des Vereins tätig waren.
Ein weiteres Dankeschön ging an Sandra Schilling mit Helferteam, die durch ihren Einsatz dieses Sommerfest erst möglich gemacht haben. Im Laufe eines so langen Vereinslebens ereignen sich natürlich immer viele nette Geschichtchen, von denen eine besondere Erwähnung fand: Anlässlich des 75-jährigen Jubiläum hatte die Stadt Sinzig dem Verein einen geschnitzten Wandersmann überreicht, der viele Jahre lang bei den Mitgliederversammlungen an denjenigen mit den meisten Wanderkilometern übergeben wurde. Nach 2001 wurde die Figur durch einen Wanderpokal ersetzt und geriet in Vergessenheit. Im letzten Jahr hatte ein aufmerksamer Mitbürger eben diesen Wandersmann bei eBay ersteigert, erkannte, dass er wohl zum Sinziger Eifelverein gehört und wandte sich an Guido Reckhaus. Die Auslagen wurden selbstverständlich erstattet, und so kam der treue Wandergeselle wieder zurück an alte Wirkungsstätte. Jetzt hat er seinen endgültigen Platz gefunden: Als dem mit fast 90 Jahren ältesten aktiven Mitwanderer überreicht ihn Guido Reckhaus an Alfons Friedsam, der viele Jahre auch als Wanderführer aktiv war. Selbstverständlich wurde eine Namensplakette mit der diesjährigen Jahreszahl angebracht. Eine nette kleine Geschichte, die das Leben schreibt.
Für Hans-Werner Adams war es eine besondere Freude, als „Naturfreund, leidenschaftlicher Sportler und Langläufer“ in Vertretung des Bürgermeisters die Glückwünsche der Stadt mit einer kleinen Zuwendung zu überbringen. Er wies darauf hin, dass der Eifelverein nicht nur zu den ältesten Vereinen der Stadt gehöre, sondern auch zu den engagiertesten. Er hob die Betreuung des 120 Kilometer langen Wegenetzes hervor sowie die aktive Senioren- und Jugendarbeit. Naturschutz, Landschafts- und Kulturpflege sowie Denkmalschutz sind weitere wichtige Themen des Vereins. Und wie heißt es doch so schön: „Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.“
„Machen Sie uns auch in den kommenden Jahren immer wieder neidisch mit Ihren tollen Angeboten und Ihrem großen Engagement, denn die Sinziger Bürgerschaft profitiert davon.“
Nach dem Sektumtrunk konnte sich jeder am Buffet stärken. Danach brachte die „singende Trompete“ Jürgen Münch aus Westum die Gesellschaft musikalisch ordentlich in Stimmung. Übrigens: Für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, hat der Eifelverein auch eine aktive Radwandergruppe. Wer Spaß an Bewegung in der freien Natur hat, findet hier in netter Gesellschaft viele Gleichgesinnte.