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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 34/2022
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Demnächst zu Fuß nach Bad Hönningen?

Bad Breisigs Schotterpromenade

Der Rhein Richtung Sinzig

Die Fähre Bad Breisig - Bad Hönningen

Der Rheinpegel sinkt und sinkt

BAD BREISIG.AK. Der langersehnte und angekündigte Regen ist an Bad Breisig vorbei gezogen. Die Uferbäume werfen schon ihr Laub ab und der Rheinpegel sinkt immer weiter. Mittlerweile trennt eine Schotterwüste die Quellenstadt vom Rheinwasser. Zwischen dem Schotter liegt Unrat, angeschwemmte Plastikteile und kleine verrostete Schrottteile wechseln sich mit Muschelschalen ab. Sonst verdeckte Zuläufe verschiedener Bäche liegen frei. Ein vierzehnjähriger Junge sucht das Ufer nach interessanten Fundstücken ab in der Hoffnung, Munition oder Waffenreste des letzten Weltkriegs zu entdecken.

Die Rheinpromenade ist weiterhin gut mit Gästen, Fahrradfahrern und Einheimischen gefüllt. Die Gastronomen beklagen dennoch den derzeitigen Ausfall des letzten Ausflugschiffes der Bonner Personenschifffahrt, das wegen des Niedrigwassers nicht mehr anlanden kann.

Die Fähre Bad Breisig – Bad Hönningen ist immer noch in Betrieb. Der Betreiber und Geschäftsführer des Fährunternehmens, Günter Hirzmann berichtet, dass die Fähre Montag bis Freitag von rund 300 Berufspendlern genutzt wird, um ihre Arbeitsstellen in den Krankenhäusern Remagen, Andernach und Waldbreitbach oder in den verschiedenen Seniorenheimen schnell zu erreichen. Da die Breisiger Fähre bereits ab 5:30 Uhr startet – so früh wie keine andere Fähre – kann somit auch die Frühschicht pünktlich erreicht werden. Außerdem nutzen viele Handwerksbetriebe den Fährbetrieb, um Aufträge am jeweils anderen Rheinufer auszuführen. Ein Pausieren der Fähre aufgrund des weiter sinkenden Rheinpegels würde für viele Beschäftigte einen weiten Umweg über die Rheinbrücken von Neuwied oder Bonn bedeuten.

Hirzmann, der neben seiner Geschäftsführertätigkeit auch noch Ortsbürgermeister von Erpel ist, erzählt, dass er den Fährbetrieb dann einstellen müsse, wenn die eingebauten hydraulischen Übergangsplatten nicht mehr am Ufer einhaken können. Nach dem letzten Niedrigwasser 2018 habe er extra neue Übergangsplatten einbauen lassen – jetzt fehlen noch wenige Zentimeter, bis er nicht mehr anlanden könne. Gefahren durch freigelegte Felsen wie bei der Fähre Kripp – Linz gibt es bei der Breisiger Fährstrecke nicht, da hier der Rheingrund nur aus Kies bestehe.

Bleibt nur zu hoffen, dass Petrus bald ein Einsehen mit Vater Rhein und der geplagten Natur hat und schnell für ausgiebiges Nass vom Himmel sorgt.