Der letzte Vorhang ist gefallen

BAD BREISIG. Der Breisiger Theaterverein Brisiacum ist Geschichte. Nach mehr als zwei Jahren Corona-Beschränkungen und ihren Folgen gibt der gemeinnützige Verein schweren Herzens auf.

Seit seiner Gründung 2010 hat der einzige Theaterverein der Stadt Bad Breisig nahezu jährlich eine Produktion auf die Bühne des Kulturbahnhofs gebracht, insgesamt sieben Komödien oder Tragikomödien. Das Publikum erinnert sich vielleicht an „Camping, Koks und Hollywood“ (2011), „Stress im Champus-Express“ (2012), Zwei Einakter: „Ein unglücklicher Zufall“ und „Die Einladung“ (2013), „Aus dem Ruder gelaufen“ (2014), „Konfusionen“ (2015), oder „Die Gloria Kaballes Show“ (2017)

Noch 2019 hatte man die witzige Steinzeitkomödie „Drohnenschlacht – die Steinzeit ist kein Ponyhof“ von Balthasar Alletsee auf die Bühne des Kulturbahnhofs in Bad Breisig gebracht, erstmals unter Beteiligung der Breisiger Künstler Hilla Hildebrand und Dieter Fiebelkorn, die das eindrucksvolle Bühnenbild gestaltet hatten. Die gelungene Kooperation der Kulturschaffenden fand überall viel Lob. Damals wusste man noch nicht, dass es die Abschiedsproduktion werden würde.

Als 2020 Corona ausbrach, war die Truppe mitten in den Proben für eine neue Komödie. Gemeinsame Proben waren ab Frühjahr ebenso untersagt wie letztlich öffentliche Aufführungen. Auch im folgenden Jahr hielten weitgehende Beschränkungen an, die Proben und Aufführungen betrafen. Wirtschaftlich wäre eine Aufführung im relativ kleinen Kulturbahnhof mit reduzierter Zuschauerzahl nicht zu stemmen gewesen, zumal die Stadt nun auch eine höhere Saalmiete verlangte. Schließlich gab die Ahrflut den letzten Ausschlag zur Aufgabe, da auch die Aktiven teils betroffen waren und Kräfte bündeln mussten.

So blieb am Ende nur die traurige Aufgabe, den Verein offiziell aufzulösen, was in einer Mitgliederversammlung am 5. Juli geschah. Man hatte zuvor beschlossen, die Technikausrüstung und die Requisiten an die Theater-AG des Rhein-Gymnasiums Sinzig zu spenden, die in der Flut alles verloren hat. Das bei Auflösung noch vorhandene Barvermögen wird satzungsgemäß an das Breisiger ‚Forum Kultur‘ gehen.