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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 36/2022
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Backesfest lockte wieder viele Gäste an

Der MGV Westum intonierte zur Einstimmung einige Trinklieder

Nachmittags heizte das Blasorchester Brohltal, kurz BOB genannt, mit flotten und bekannten Weisen musikalisch ein

Viele Gäste fanden sich im Laufe des Tages auf dem festplatz vor dem Backes zum gemütlichen Beisammensein ein

wie vor

Stolz präsentierte die Pänz die leckeren Brote

wie vor

Auch Westums ehemaliger Ortsvorsteher Wolfgang Kistner (l.) war unter den gutgelaunten Gästen

Der Westumer Backes kam ordentlich ans Glühen

WESTUM. DG. 2020 – Fehlanzeige, 2021 – Fehlanzeige! Nach zwei Jahren Zwangspause konnten die Westumer endlich wieder ihr beliebtes Backesfest feiern. Während der Dämmerschoppen am Samstagabend durch Regenschauer – es gab tatsächlich Regen - ein wenig beeinträchtigt wurde, strahlten am Sonntag die zahlreichen Gäste mit der Sonne um die Wette.

Zunächst lief es morgens noch etwas zögerlich an, aber als der Männergesangverein Westum Trinklieder wie „Ein Bier“ oder „Die Getränke sind frei“ in bewährter Manier intonierte, kam Stimmung auf. Am Nachmittag schien halb Westum auf den Beinen zu sein. Es knubbelte sich an und in den Zelten und vor der Theke. Der Eifelverein stattete dem Fest einen Besuch ab, und das „Blasorchester Brohltal“, kurz „BOB“ genannt, heizte nachmittags mit bekannten Weisen musikalisch ein. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, neben einem vielseitigen Kuchenbuffet gab es mit Gulaschsuppe auch etwas Deftiges. Und ja, natürlich das Wichtigste beim Backesfest: Brot. 180 Brote verließen den Ofen und wurden unters Volk gebracht. Das schmucke Gebäude aus dem Jahr 1855 war nicht immer in dem heutigen Zustand. Bis 1958 wurde hier regelmäßig Brot gebacken, danach verfiel das Gebäude zusehends, das zwischenzeitlich auch schon als Kindergarten und Notunterkunft für Flüchtlinge herhalten musste. Eigentlich war der Abriss beschlossene Sache, als 1998 zwölf Bürger den Westumer Backesverein gründeten mit dem Ziel, das Gebäude wieder herzurichten und zumindest teilweise seine ursprüngliche Bestimmung wieder aufleben zu lassen. Neben diversen privaten Spenden, aber auch vom Land und Stadt Sinzig war viel Arbeit erforderlich, um das Gebäude zu sanieren. Hier taten sich insbesondere der Vorsitzende des Vereins, Herbert Hillger und Baufachmann Klaus Hahn hervor. 2005 konnte der damalige Pastor Manfred Müller den Bau nach dem Pfingst-Hochamt feierlich einsegnen. Im inzwischen auf 115 Mitglieder angewachsenen Backesverein wird der Ofen zum Backen regelmäßig aufgeheizt, die Brote sind aber nur für den Eigenbedarf bestimmt. Im Obergeschoss finden regelmäßig Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte statt. Ein Schmuckstück im Murreland, das durch das Engagement einiger Bürger gerettet werden konnte. Ein gutes Beispiel für bürgerschaftlichen Gemeinsinn, den man heute oft vermisst.