Der Kirmesmann wird präsentiert.
Musikalisch unterstützt wurden die Junggesellen vom Spielmannszug Blau-Weiß
Der musste auf einer Karre durchs Dorf gefahren werden
König Justus beherrschte die Fahne perfekt
BAD BODENDORF. DG. Immer am Dienstag ziehen die Bad Bodendorfer Junggesellen zum Abschluss der Herbstkirmes durchs Dorf: Es war wieder Trinkzug angesagt. Eine Tradition, die mit kurzer Unterbrechung schon seit Langem gepflegt wird.
Bei gutem (Trink)-Wetter sammelten sich die Jungs – trotz aller Gleichberechtigung sind es hier wirklich nur junge Männer - am frühen Nachmittag in der Ortsmitte. Präsident Joe Seidel ließ seine Mannen antreten. In einem Defilee wurde der Kirmesmann präsentiert. Anschließend setzte sich der Zug bei zünftiger musikalischer Begleitung durch den Spielmannszug Blau-Weiß Bad Bodendorf in Bewegung. Der Kirmesmann schien nicht mehr ganz fit zu sein, denn er wurde in einer Karre liegend transportiert.
Erste Station ist immer der neue Junggesellenkönig, der am Vortag nach zähem Ringen ausgeschossen worden war. Es war ein gutes Stück Arbeit, doch als treffsicher erwies sich Justus Schlagwein, der dem Holzklotz nach mehr als 80 Schuss den Rest gab und neuer König der Junggesellen wurde. Gerade noch rechtzeitig, denn zehn Tage später ist sein Hochzeitstermin angesetzt – dann ist es aus mit Junggeselle. Perfektes Timing!
In Königsmanier schritt Justus die Reihe seiner Kumpels ab. Ihm zu Ehren kam Mark Eltzschig beim Fähndelschwenken zum Einsatz. Das Spektakel ging ohne Patzer über die Bühne. Auch seine Majestät Justus bewies anschließend sein Können mit der Fahne. Nachdem die ersten Getränke und Häppchen vertilgt wurden, ging es weiter durchs Dorf. Bad Bodendorfer Unternehmer, der Ortsvorsteher, der neue amtierende Schützenkönig und einige Privatleute bauten einen kleinen Verpflegungsstand auf. Mit einem Stand war auch die Showgruppe „Blue Velvet“ vertreten, die parallel zu den Junggesellen ihre Königin ausgeschossen hatte. Hier bewies Marie Refeuter ein gutes Auge und eine sichere Hand. Erstmals bewirteten die „Altgesellen“ ihre „Nachfolger.“ Bei der Bäckerei Felber gab es neben Getränken auch Gulaschsuppe.
Nach anstrengenden Stunden wurde um Mitternacht der Kirmesmann an der Grundschule verbrannt. Hört sich grausam an, so will es aber die Tradition. Damit ist die Kirmes vorbei. Vier Tage lang konnten Bewohner und Gäste wieder Kirmes feiern.
Auf dem Schützenplatz gab es nicht nur Unterhaltung für die Pänz, denn natürlich wurde auch noch der Schützenkönig ausgeschossen. Hier war wieder einmal Daniel Dräger erfolgreich, der sich nach drei Königswürden jetzt sogar Schützenkaiser nennen darf.
Die Kirmes ist vorbei, aber am letzten September-Wochenende dürfen sich die Bad Bodendorfer schon auf das nächste Großevent freuen: Nach der Corona-Pause gibt es in diesem Jahr wieder ein Dorffest.