Noch warten sie auf die ersten Gäste
Anmutige Tänze zur Musik
Ritter in ihren Rüstungen beim Schwertkampf
Trotz des zeitweiligen Regens suchten viele Gäste den Schlosspark auf
SINZIG. DG. Fremdartige Laute erklangen und seltsam gewandete Gestalten wuselten um das Sinziger Schloss herum: Es war wieder Barbarossamarkt. Den ganzen Sommer über kaum Regen, ausgerechnet zum Marktstart zeigte Petrus ein weniger freundliches Gesicht. Doch trotz Regen ließen sich viele Besucher nicht davon abhalten, dem Marktgeschehen einen Besuch abzustatten.
Die Atmosphäre rund um das Sinziger Schloss bietet ein ganz besonderes Ambiente für eine mittelalterliche Veranstaltung. Seit 2004 findet das Spektakel im Schlosspark statt, seit einigen Jahren wird auch die Jahnwiese einbezogen. Viele Aussteller gewährten an Zelten und Ständen interessante Einblicke in das Leben einer lange zurückliegenden Epoche – wenn auch sicherlich nicht authentisch angesichts der harten Lebensumstände in dieser Zeit.
Angeboten wurden einfache Geräte für den Hausgebrauch oder Schmuckstücke. Da wurde der Amboss zum Schmieden bearbeitet oder feine Holzarbeiten gedrechselt. Schmuck und Deko aus unterschiedlichen Materialien waren ebenso verfügbar wie Wachskerzen oder Seifen. Wollsachen waren im Mittelalter besonders wichtig, es gab schließlich noch keine Zentralheizung.
An einem Stand wurden Pfeil und Bogen angeboten und in der Mosterei konnte man frische Säfte verkosten. „Suff und Sünde“ hieß ein Stand. Direkt neben Leuten im Badezuber gab es (alkoholische) Getränke. Gewürze, gebrannte Mandeln oder Met rundeten das vielfältige Angebot ab. Der Rauch von offenen Feuerstellen war auf dem ganzen Gelände vernehmbar. Für den kleinen und großen Hunger gab es Deftiges vom Grill. Kinder konnten ihre Treffsicherheit beim Bogenschießen beweisen, oder auf einem kleinen, alten Karussell ihre Runden drehen oder sich im Kettenflechten und „Tundeln“ beweisen, ebenfalls eine alte Flechttechnik. Einige Greifvögel warteten darauf, auf den Arm genommen zu werden. Besonders imposant hier ein Kordilleren-Adler. Eine fünfköpfige Instrumentalgruppe intonierte mittelalterliche Musik, zu der einige Mädels Tänze vorführten.
Ja, das Mittelalter war auch die Zeit der Ritter. Und Ritter müssen immer fit für den Kampf sein. So übten sich die Kandidaten in ihren schweren Rüstungen im Schwertkampf oder trugen Duelle mit dem Dolch aus, alles unter den strengen Augen eines Schiedsrichters. Das Mittelalter hatte die Barbarossastadt wieder fest im Griff. Veranstalter ist der Sinziger Verein „Wir helfen“, der den gesamten Erlös für wohltätige Zwecke verwendet.